Auf starke Dokumentationen konzentriert sich das "Mittwochskino" im Alten Kino im April und Mai, bevor es mit Beginn der Pfingstferien in die Sommerpause geht. Außerdem zu sehen: Vampire und Tragikomödien.
Den Anfang macht der oscarprämierte Dokumentarthriller "Citizenfour" über den US-amerikanischen Whistleblower Edward Snowden und die globale Überwachungs- und Spionageaffäre (1. April). Einen Blick auf Leben und Werk des weltberühmten brasilianischen Fotografen Sebastião Salgado erlaubt der Film "Das Salz der Erde" (22. April). Der Dokumentarfilm von Wim Wenders und Juliano Ribeiro Salgado wurde in Cannes mit minutenlangen Ovationen gefeiert. Der beim Sundance Film Festival prämierte, britische Dokumentarfilm "20.000 Days on Earth" (6. Mai) zeigt einen fiktiven Tag im Leben des australischen Musikers und Autors Nick Cave. Darin ist er bei den Studioaufnahmen zu seinem aktuellen Album zu sehen, in einer Sitzung mit seinem Psychoanalytiker, bei einem Mittagessen mit Bandkollege Warren Ellis und bei einem Besuch in den Nick Cave Archives. Die brillante Filmbiographie "Mr. Turner - Meister des Lichts" (13. Mai) porträtiert den Landschaftsmaler William Turner (1775 bis 1851). Der Film erzählt von der Stärke und der Zerbrechlichkeit eines visionären Genies, das als Mensch exzentrisch, unberechenbar und bisweilen sogar ungehobelt sein konnte.
Skurril geht es zu in der Produktion "5 Zimmer Küche Sarg" (8. April), eine schräge Pseudodokumentation über die Alltagsprobleme einer neuseeländischen Vampir-WG. Ganz wie im richtigen Leben ist auch in dieser Wohngemeinschaft Sauberkeit ein Thema - wegen des unkontrollierten Ausblutens der menschlichen Opfer. Vampirzähne spielen auch eine Rolle in der nicht weniger skurrilen Tragikomödie "Eine Taube sitzt auf einem Zweig und denkt über den Sinn des Lebens nach" (29. April): Sam und Jonathan sind zwei glücklose und etwas kummervolle Vertreter für Scherzartikel, die anderen helfen möchten, Spaß zu haben.
Rabenschwarz kommt die Schuld-und-Sühne-Komödie "Am Sonntag bist du tot" (15. April) daher. Ein Unbekannter kündigt dem irischen Landpfarrer Lavelle im Beichtstuhl an, er werde ihn nach Ablauf einer Woche töten. Er sei jahrelang von einem inzwischen verstorbenen Priester missbraucht worden und wolle ein Zeichen setzen - gerade weil Lavelle unschuldig sei. Zum Abschluss der Saison zeigt das "Mittwochskino" das deutsche Roadmovie "Hin und weg" (20. Mai), das trotz des ernsten Themas erstaunlich unterhaltsam und leicht daherkommt: Hannes und Kiki unternehmen wie jedes Jahr eine Fahrradtour mit den besten Freunden. Doch für Hannes wird es die letzte sein, er will am Ziel in Belgien Sterbehilfe in Anspruch nehmen.
Karten gibt es unter www.kultur-in-ebersberg.de oder (080 92) 255 92 05. Das Mittwochskino beginnt immer um 20 Uhr, Einlass ist von 19 Uhr an.