Süddeutsche Zeitung

Ebersberg:Wenn der Ahorn friert

Neun Bergahornbäume entlang der Siriusstraße in Kirchseeon müssen gefällt werden. "Die sind alle total kaputt", erklärt Bürgermeister Udo Ockel (CSU). Die Maßnahme sei völlig unstrittig. In seiner nächsten Sitzung am Montag, 1. Februar, werde der Gemeinderat deshalb wohl nur darüber diskutieren, wie weiter mit dem Grünstreifen zu verfahren ist. Sprich: Ob dort nun wieder etwas angepflanzt werden soll. "Das Problem ist , dass hinter den betroffenen Bäumen, auf einem Firmengelände, noch viel mehr der gleichen Sorte stehen, die große Schatten werfen", so Ockel. Deswegen könne es sinnvoller sein, an dieser Stelle nur Sträucher zu setzen.

Das fehlende Licht alleine ist jedoch vermutlich nicht der Grund für das Absterben der neuen Bergahornbäume: Sie alle weisen auf der Südseite des Stammes lange Furchen auf, fast so, als hätte sie jemand aufgeschlitzt. Das ist aber nicht der Fall. Wie Harald Käsbauer von der Unteren Naturschutzbehörde erklärt, haben viele Ahornbäume ein Problem mit den starken Temperaturschwankungen hierzulande. Das seien zwar heimische Arten, doch wenn die Pflanzen aus einer Baumschule im Norden Deutschlands stammten, vertrügen sie die hiesigen Verhältnisse teils sehr schlecht. "In der Nacht friert es bei erheblichen Minusgraden, tagsüber scheint wieder die Sonne - da platzt das Gewebe irgendwann der Länge nach auf", erklärt Käsbauer. Das Ergebnis seien sogenannte Frostrisse.

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SZ vom 28.01.2016 / abl
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