Ebersberg:Wenigstens wird es heller

Ebersberg: Der Ebersberger Marienplatz ist gleichzeitig Durchgangsstraße und Parkplatz. Daran wird sich wohl auch nicht so bald etwas ändern.

Der Ebersberger Marienplatz ist gleichzeitig Durchgangsstraße und Parkplatz. Daran wird sich wohl auch nicht so bald etwas ändern.

(Foto: Peter Hinz-Rosin)

Ebersberg hat auch für kommendes Jahr wieder Fördermittel für den Umbau des Marienplatzes beantragt. Ob man diese brauchen wird, ist fraglich - aber zumindest die Beleuchtung im Stadtzentrum soll verbessert werden

Von Wieland Bögel, Ebersberg

Die Kreisstadt soll noch schöner werden - zumindest langfristig. Der Stadtrat beschloss nun, bei der Städtebauförderung der Regierung von Oberbayern für das kommende Jahr 445 000 Euro Fördermittel zu beantragen. Bis zum Jahr 2019 liegt die beantragte Summe sogar bei zwei Millionen Euro. Der Großteil davon soll in die Umgestaltung und Verschönerung des Marienplatzes fließen, bereits im Jahr 2017 könnten es mehr als 300 000 Euro sein. Wobei der Konjunktiv hier ausdrücklich Programm ist: Ob und vor allem wann in der Innenstadt tatsächlich umgebaut wird, ist völlig unklar. In einem ersten Schritt könnte 2017 zumindest die Beleuchtung am Marienplatz erneuert werden.

Die Liste für den Antrag bei der Städtebauförderung liest sich durchaus ambitioniert: So sind alleine für 2017 vier Projekte aufgelistet, die direkt oder indirekt mit der Verschönerung des Marienplatzes zu tun haben. Das aufwendigste ist die Neugestaltung des Platzes selbst, hier sind für das kommende Jahr 200 000 Euro, bis 2019 insgesamt 1,3 Millionen Euro förderfähige Kosten kalkuliert. 60 000 Euro soll die neue Beleuchtung des Platzes kosten und 50 000 Euro sind für Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung in der Innenstadt vorgesehen. Insgesamt 200 000 Euro will die Stadt für verschiedene Maßnahmen zur Verbesserung des Ortsbildes ausgeben, darunter etwa die Verschönerung der "Schnittstelle zwischen Altstadtpassage und Marienplatz" die derzeit ein unschöner Garagenhof ist. Auch ein verbessertes Radwegenetz in der Innenstadt und besonders im Bereich des Marienplatzes steht auf der Liste.

Angesichts derer Grünen-Stadträtin Susanne Schmidberger die Frage stellte, wie sich Ebersberg das alles leisten könne. Sie verwies auf andere große Investitionen, etwa die Sanierung des Hallenbades, den Bau einer neuen Grundschulturnhalle und den Kindergarten St. Sebastian. Sie sei ja grundsätzlich schon für die Verschönerung des Platzes, "aber derzeit ist die Haushaltslage dafür zu angespannt". Eine Einschätzung, die Bürgermeister Walter Brilmayer (CSU) voll und ganz teilte: "Ich glaube auch nicht, dass es 2017 schon losgehen kann." Was aber ausdrücklich kein Grund sei, den Förderantrag nicht zu stellen, denn: "Wenn wir das Geld jetzt nicht anmelden, dann kriegen wir es später sicher nicht." Dieses Vorgehen habe im Übrigen auch die Regierung ausdrücklich den Kommunen empfohlen. Mit der Anmeldung von Fördermitteln sei auch kein Zeitdruck verbunden. Brilmayer erinnerte an den Stadtsaal, den jetzigen Alten Speicher, "den hatten wir zehn Jahre lang drinstehen und immer weitergeschoben". Dies solle man auch beim Marienplatz tun, "wir können nur einen Fehler machen, wenn wir es nicht anmelden".

Ein bisschen gebaut werden könnte allerdings 2017 am Marienplatz schon. Man habe zusammen mit den Architekten des neuen Marienplatz-Konzeptes eine Möglichkeit gefunden, zumindest die Beleuchtung zu verbessern. "Normalerweise kommt das am Schluss", so Brilmayer, aber hier könne man die Lampen vor dem Komplettumbau austauschen, "ohne dass man in drei oder vier Jahren alles wieder rausreißen muss". Dieses Thema hatte bereits der Technische Ausschuss behandelt, dort wurde auch angeregt, beim Austausch der Lampen gleich die sogenannten Elektranten, also die Steckdosen für Marktstände, zu verbessern. Vor allem sollte es mehr davon geben, schlug Rupert Abinger (CSU) vor, bei größeren Veranstaltungen auf dem Platz müssten derzeit immer Hunderte Meter Verlängerungskabel verlegt werden.

Schon alleine, um "das Ziel nicht aus den Augen zu verlieren", solle man die Fördermittel beantragen, sagte der Bürgermeister. Wobei das Ziel nicht allein ein ästhetisches sei, sagte Rosemarie Will (Grüne), auch die Einzelhandelsgeschäfte sollten vom Innenstadtumbau profitieren, "die brauchen eine gute Infrastruktur". Genau wie Menschen mit Behinderungen und Ältere, so Marina Matjanovski (CSU) und forderte, bei der Sanierung der Gehwege unbedingt auf Barrierefreiheit zu achten. Das Gremium beschloss einstimmig, die vorgeschlagene Summe bei der Städtebauförderung zu beantragen.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: