Um Neubeginn und die Verbindung von Kunst und Therapie geht es in der Ausstellung „Magie des Neuanfangs“ im „Therapiehaus“ in Ebersberg – passenderweise findet die Vernissage statt am Freitag, 3. Januar, um 19 Uhr und somit ganz zu Beginn eines neuen Jahres. Die Ausstellung der drei Künstlerinnen aus dem Landkreis passt nicht nur zum Beginn des Jahres, sondern sie soll auch künstlerisch veranschaulichen, dass Neuanfänge immer möglich sind, ganz egal zu welcher Zeit im Leben.
Susanne Oswald aus Grafing, Monika Tiefenböck aus Kirchseeon und Claudia Reindl, ebenfalls aus Grafing, haben sich dem Thema auf ihre ganz individuelle Weise angenommen – aus dem Zusammenspiel von therapeutischen und künstlerischen Perspektiven, denn alle drei Künstlerinnen verfügen über eine psychologische Zusatzausbildung. „Bei Neuanfängen geht es nicht nur um den Beginn eines neuen Jahres“, sagt Heilpraktikerin für Psychotherapie Annette Voith im Gespräch mit der SZ, als Hausherrin des Therapiehauses an der Lehrer-Schwab-Gasse ist sie die Veranstalterin der Ausstellung. „Ein Neuanfang kann auch der Morgen sein, der Beginn eines neuen Tages.“

Eines jedoch haben alle Neuanfänge gemeinsam: „Ein Neuanfang hat für uns Menschen immer etwas sehr Faszinierendes und ist auch mit vielen Hoffnungen und Erwartungen verbunden“, wird Voith in der Ankündigung zur Veranstaltung zitiert. Eine neue Beziehung, ein neuer Arbeitsplatz – oder eben auch ein neues Jahr: Man möchte ganz von vorne starten und alles richtig machen. In den ersten Tagen im neuen Jahr ist der frische Wind, den Wandel mit sich bringt, besonders deutlich zu spüren, wie es in der Ankündigung weiter heißt.
Um die 20 Bilder der drei Künstlerinnen werden in der Ausstellung zu sehen sein
Die Initiative zur Ausstellung kam von Monika Tiefenböck, die regelmäßig zur Meditation ins Therapiehaus kommt und dort die Magie des historischen, gemütlichen Ambientes kennengelernt hat. „Seit ich einen Stift halten kann, zeichne ich – und solange ich einen Pinsel halten kann, werde ich malen“, erzählt sie. Von 2020 bis 2022 absolvierte sie ein berufsbegleitendes Studium der Malerei an der Akademie der bildenden Künste Kolbermoor. Außerdem ist sie Resilienztrainerin, ausgebildet an der Akademie für Sport und Gesundheit. Ihre Bilder tragen Titel wie „Aufbruch“ oder „Hingabe“, zeigen Porträts und Menschen, mal konkret, mal eher abstrakt dargestellt.
Die zweite Künstlerin Susanne Oswald unterscheidet sich im Stil. So hat sie etwa in „Der neue Tag“ oder „Auszeit“ Landschaften festgehalten – mit so weichen Übergängen in den Farben, dass in den Bildern kaum feste Konturen auszumachen sind, und doch alles ganz klar ist. Als Coach für Positive Psychologie begleitet Oswald Menschen bei der Suche nach Wachstum, Veränderung und neuen Wegen, bei der inneren Ausrichtung hin zu den persönlichen Stärken und Ressourcen. Dieser Ansatz drückt sich auch in ihrer Malerei aus. 2023 erhielt sie einen der Publikumspreise der Mitgliederausstellung des Kunstvereins Ebersberg.

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Mit den Bildern der freischaffenden Künstlerin Claudia Reindl geht es noch einen Schritt weiter in Richtung Abstraktheit – in ihren Werken sind nicht Menschen und Landschaften die Protagonisten, sondern Farben und deren Verbindung. „Mich begeistert, wie gestalterische Prozesse auf Körper, Geist, Seele und unsere Emotionen wirken und sich in unseren Gefühlen widerspiegeln“, wird die Künstlerin in der Ankündigung zitiert. Seit 2017 hat sie ihr Atelier „Die Malerei“ in Grafing, wo sie auch Kurse für Kinder und Erwachsene anbietet.
Insgesamt werden um die 20 Bilder in der Ausstellung zu sehen sein, sie öffnet nach persönlicher Absprache oder wenn im Therapiehaus ohnehin Veranstaltungen stattfinden. So wird die Bilderschau auch flankiert von einem Programm. Am frühen Sonntagabend, 5. Januar, gibt es eine geführte Meditation zum Thema „Neuanfang“, meditiert wird auch an den Abenden vom 14. und 28. Januar mit Claudia Reindl. Am Abend des 21. Januar veranstaltet Annette Voith einen „Live-Podcast“, wie sie es nennt, mit dem Titel „In der Ruhe liegt die Kraft“ – eine Art offener Gesprächskreis mit vorherigem Impulsvortrag, wie Voith auf Nachfrage erklärt. Am 26. Januar veranstalten Susanne Oswald und Monika Tiefenböck dann noch einen kreativen Workshop mit dem Titel „Segel setzen“.
Die Ausstellung „Magie des Neuanfangs“ im Ebersberger Therapiehaus, Lehrer-Schwab-Gasse 6, ist zu sehen von Freitag, 3. Januar, bis Sonntag, 2. Februar, jeweils zu den Veranstaltungen und nach persönlicher Absprache. Der Eintritt ist frei.