Ebersberg:Sinn, Unsinn, Scharfsinn

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Das Alte Kino Ebersberg verwandelt sich am Samstag zum ersten Mal in einen "Salon"

Von Rita Baedeker, Ebersberg

Wer einen Ruf als Salonlöwe weg hat, steht im Verdacht, das Lotterleben eines reichen Faulenzers zu führen. Der "Salon" weckt Assoziationen an die Epoche der Belle Epoque, an literarische Zirkel und Persönlichkeiten wie George Sand und Frederic Chopin, an Poeten und Künstler, die einer erlesenen Gesellschaft die Zeit vertreiben halfen. In einem Begleittext zu der CD "Pariser Salon" schrieb Dirk Schortemeier: "Jede Woche verwenden die Vornehmen etliche Stunden auf das Abstatten von Besuchen. In Ihren Equipagen fahren sie kreuz und quer durch ganz Paris und bis hinaus in die Vorstädte. Es ist der Tag, an dem die Marschallin, die Frau Gerichtspräsident und die Frau Herzogin zu empfangen geruhen, also hat man zu erscheinen, sich in den Salons zu zeigen. . . In tatenloser Langeweile bekommt man den neuesten Klatsch aufgetischt, mustert Roben und Gewänder, wechselt Komplimente und lauscht den Klängen der Musik."

Auch das Alte Kino in Ebersberg wird am Samstag, 29. April, zum "Salon". Musik, Gesang, Tanz, Text, Unsinn, Scharfsinn und Hörspiel kommen da zusammen. "Es wird ein gemütlicher Abend werden", sagt Hausherr Markus Bachmeier. "Sit back, relax, have a drink!" Mit dieser eigens dafür komponierten Titelmelodie präsentieren die Schauspielerin, Tänzerin und Sängerin Andrea Kilian, der Geräuschemacher Max Bauer, Ausnahmemusiker Jeremy Teigan sowie Kabarettist Alexander Liegl an diesem Abend den Monat April, der launischen Diva des Kalenders, in alter Salontradition. Es kommt ein Live-Hörspiel zur Aufführung, Vulkane spielen eine Rolle, der Ebersberger Forst, die Antwort auf Dada - und Genoveva.

Die Ebersberger Künstler haben sich zum ersten Mal in dieser Konstellation zusammengetan. "Wie bei einem guten Varieté", sagt Liegl. Auch wenn alle Texte exklusiv für diesen Abend geschrieben wurden - und somit nur einmal zur Aufführung gelangen - will er den Salon nicht als Experimentierstube verstanden wissen, sondern als Testballon. Ein nächster Termin ist für Dezember geplant.

Karten gibt es unter www.kultur-in-ebersberg.de, Telefon (08092) 255 92 05 oder im Foyer des Alten Speichers. Beginn ist um 20.30 Uhr, Haus und Küche öffnen um 19.30 Uhr.

© SZ vom 27.04.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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