Ein außergewöhnliches Programm bietet am Sonntag, 26. November, ein großes Kirchenkonzert in Ebersberg: Chor, Orchester und Solisten bringen in Sankt Sebastian das "Dettinger Te Deum" von Georg Friedrich Händel und die "Krönungsmesse" in G-Dur von Luigi Cherubini zur Aufführung.
Beide Werke sind eng mit der wechselvollen Geschichte Europas verbunden: Das "Te Deum" entstand 1743 nach dem Sieg einer von König George II. höchstpersönlich angeführten Armee aus Briten, Hannoveranern und Österreichern über die französische Armee. Händels Komposition dazu ist ein überaus prächtiges Werk mit großer Besetzung, das jedoch nicht den Krieg feiert, sondern von seinem flehentlichen, zutiefst anrührenden Schluss her verstanden werden muss: Es geht um die gläubige Hoffnung, trotz aller Widrigkeiten der Welt nicht zugrunde zu gehen. Die Krönungsmesse Cherubinis wiederum galt der Inthronisation Ludwig XVIII. nach der Niederlage Napoleons, also der Rückkehr der Bourbonen auf den französischen Königsthron.
Während das Dettinger Te Deum, gleichwohl nicht übermäßig oft aufgeführt, zum klassischen Repertoire oratorischer Kirchenmusik gehört, ist die Krönungsmesse von Cherubini ein selten bis fast nie zu hörendes Werk. Ein Umstand, der in den Augen des Ebersberger Kirchenmusikers Markus Lugmayr mehr als verwunderlich ist: "Eine prächtigere, von mehr außergewöhnlichen Einfällen, die das gesamte Spektrum von tiefgehender Textinterpretation bis zu geradezu witzigen Momenten repräsentieren, geprägte Vertonung des Textes der Heiligen Messe ist schlechterdings nicht denkbar."
Das Konzert am Sonntag, 26. November, in der Stadtpfarrkirche beginnt um 19 Uhr. Die Ausführenden sind: Katharina Peschl, Sopran, Nina Schumertl, Alt, Carsten Müller, Tenor, Sebastian Lugmayr, Bass, sowie Chor und Orchester St. Sebastian. Die Leitung liegt in den Händen Markus Lugmayr. Karten zu 22 Euro gibt es im Vorverkauf mit nummerierten Plätzen unter der Nummer (08092) 85 29 10 oder mit freier Platzwahl an der Abendkasse ab 18.15 Uhr. Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren sind frei.