Ebersberg:Reaktionäre Mittelschicht

Grafing - Ob Stammtischparole oder hinter vorgehaltener Hand - unter dem Titel "Fragile Mitte - Feindselige Zustände" hat die Friedrich-Ebert-Stiftung untersucht, wie es um Toleranz und Offenheit in Deutschland steht. Ihre Studie zu rechtsextremen Einstellungen in Deutschland zeigt, wie salonfähig manche Äußerung im Jahr 2014 waren: Fast 23 Prozent der Befragten hatten der Aussage zugestimmt, dass Deutschland eine einzige starke Partei brauche, die die Volksgemeinschaft insgesamt verkörpert. Elf Prozent sagen Ja zu der These: "Wir sollten einen Führer haben, der Deutschland zum Wohle aller mit starker Hand regiert." 17,4 Prozent stimmen der Sozialschmarotzer-These zu. Die Studie zeigt den Zusammenhang zwischen dem Gefühl auf, durch Entwicklungen in Europa etwas verlieren zu können, und einer ökonomistisch und menschenfeindlichen Einstellung. Am Montagabend, 19. Oktober, erläutert die Mitautorin vom Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung in Bielefeld, Daniela Krause, die Studie in Grafing. Veranstalter ist das Bündnis "Bunt statt braun" in Kooperation mit der Friedrich-Ebert-Stiftung, dem Kreisjugendring Ebersberg und der Regionale Beratungsstelle gegen Rechtsextremismus für Oberbayern und Schwaben. Beginn ist um 19 Uhr im Evangelischen Gemeindehaus in der Glonner Straße 7. Der Eintritt ist frei.

© SZ vom 17.10.2015 / thri - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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