Süddeutsche Zeitung

Ebersberg:Papierstau ist behoben

Die neuen Papiercontainer gefallen nicht jedem, aber die Leerung klappt mittlerweile.

Wenn ein Neuer eine Aufgabe übernimmt, dann muss er damit rechnen, dass sein Tun mit besonderer Aufmerksamkeit beobachtet wird. So geht es auch dem neuen Papierentsorger im Landkreis, dem Großkonzern Veolia, der dabei mit einem Forstinninger Unternehmer zusammen arbeitet. Denn obwohl Veolia eigentlich erst im neuen Jahr offiziell für die Papierentsorgung zuständig ist, stehen bereits an vielen Wertstoffinseln die neuen roten Container mit dem Logo des Entsorgers. Und über den Zustand dieser Container waren manche Landkreisbürger erst einmal nicht erfreut, da sich vor Weihnachten nicht nur in den Behältern, sondern auch drumherum das Papier stapelte.

Insgesamt aber seien die ersten Erfahrungen dennoch gut, so Landratsamts-Sprecher Norbert Neugebauer. Die unerfreulichen Zustände wurden teilweise sogar noch am Heiligen Abend in Ordnung gebracht. Die Abwicklung des Übergangs habe gut funktioniert. Laut Neugebauer wurden die neuen Container an den Wertstoffinseln bereits vor Jahreswechsel aufgestellt, um Chaos zu vermeiden. Denn rund um die Feiertage scheint der Platz in den Wertstoffbehältern ohnehin traditionell nie zu reichen, diese Situation wollte man nicht durch den Containertausch zusätzlich verschärfen.

Was die neuen Behälter betrifft, so gibt es laut Neugebauer unterschiedliche Rückmeldungen. Die einen finden es angenehm, dass die Einwurfschlitze nicht so hoch oben angebracht sind und man somit weniger Kraft braucht, um die Papierbündel hochzustemmen. Doch es gebe auch Klagen, dass die Einwurfschlitze zu klein seien und die Gummiklappe am Deckel überdies den Einwurf erschwere, berichtet Neugebauer. Allerdings soll diese Klappe einen anderen Zustand vermeiden, der ebenfalls viele Leute aufregt: dass bei Wind das Papier überall in der Gegend herumfliegt. Insgesamt sieht man im Landratsamt das Ganze als "Anlaufschwierigkeiten, die ganz normal sind", wie Neugebauer sagt. Eines muss man allerdings noch prüfen: ob die Kapazität der Container, wie sie jetzt auf den Wertstoffinseln vorhanden sind, ausreicht. Die Ausschreibung habe nämlich verlangt, dass der bisherige Zustand nicht wesentlich geändert werde, erläutert Neugebauer. Bei diesem Aspekt könne man diskutieren, ob es sich nicht um eine wesentliche Änderung handle. Falls sich die Größe nicht bewähre, könne man aber nachjustieren.

Der Entsorgerwechsel nach einer europaweiten Ausschreibung - zuvor war die Firma Ammer in Zorneding zuständig gewesen - hatte einige Kritik nach sich gezogen, unter anderem auch von den Grünen im Kreistag. Allerdings hat Landrat Robert Niedergesäß (CSU) mehrmals und nun auch in einem Brief an die Vereine im Landkreis erneut betont, dass der Kreis keine Wahl gehabt habe. Man habe sich keineswegs fahrlässig von einem bewährten lokalen Partner getrennt. Aber auch der Landkreis sei an geltendes Recht gebunden. An die Vereine hat sich der Landrat deshalb gewandt, weil diese in der Vergangenheit immer ihr bei Aktionen gesammeltes Papier bei der Firma Ammer abgeben konnten. Allerdings haben Ammer wie auch der neue Entsorger zugesichert, dass eine Zusammenarbeit mit den Vereinen nach wie vor möglich ist.

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SZ vom 31.12.2015 / moo
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