Verkehrspolitik:Lösungen gegen den Verkehrs-Kollaps

Verkehrspolitik: Auf der B304 ist immer viel los. Das wirkt sich auf den Verkehrsfluss in der ganzen Region aus.

Auf der B304 ist immer viel los. Das wirkt sich auf den Verkehrsfluss in der ganzen Region aus.

(Foto: Peter Hinz-Rosin)

Die Bürgermeister der "Allianz B 304" sind zu Gast im Staatsministerium. Dort zeigt man sich durchaus offen für die Anliegen aus der Region.

Von Andreas Junkmann, Ebersberg/München

Gemeinsam gegen die immer größer werden Verkehrsprobleme im Münchner Osten vorzugehen, das ist die Idee der vom Ebersberger Bürgermeister Ulrich Proske (parteilos) ins Leben gerufenen "Allianz B 304". Am Dienstagabend durften die Rathauschefs der Anliegergemeinden entlang der Bundesstraße - von Vaterstetten bis Wasserburg - ihre Begehren im Bayerischen Verkehrsministerium vorstellen. Am Tag nach dem Treffen mit Staatsminister Christian Bernreiter (CSU) spricht Proske von einem kleinen Etappenziel, das man nun erreicht habe.

Kern der "Allianz B 304" ist es, die Verkehrsprobleme der einzelnen Kommunen zu bündeln und daraus ein großes Gesamtkonzept zu entwickeln. "Wir wollen die beste und nachhaltigste Lösung für die Region", sagt Proske. Dabei steht nicht nur die Bundesstraße im Fokus, sondern der gesamte Verkehr in Ebersberg und seinen Nachbarlandkreisen. "Bei uns hängt schließlich alles mit allem zusammen", so der Ebersberger Rathauschef. Wenn etwa die A 94 dicht sei, spüre man das auch in der Kreisstadt. Auf diese Problematik wollten die Bürgermeister und Landräte sowie die örtlichen Bundes- und Landtagsabgeordneten nun bei einem ersten Gespräch im Staatsministerium hinweisen. "Wir haben erstmal erklärt, was wir überhaupt wollen", erzählt Proske.

Das Ausweichgleis bei Grafing und der zweite Bahnhof in Ebersberg sind auf der Agenda

Dabei sei man durchaus auf offene Ohren gestoßen, auch was die Verbesserung des Schienenverkehrs in der Region angeht. So habe man laut Proske die Auskunft bekommen, dass die Elektrifizierung der Zugstrecke von Ebersberg nach Wasserburg weiterhin höchste Priorität habe. In Ebersberg verspricht man sich davon, dass mehr Reisende vom Auto auf die Bahn umsteigen und somit die Straßen entlastet werden. Gleiches gilt für ein Ausweichgleis auf der bislang einspurigen Strecke zwischen Grafing-Bahnhof und Ebersberg sowie einem zweiten Bahnhof in Ebersberg. Beide Projekte verfolge man ernsthaft weiter, so das Versprechen aus dem Ministerium an die B 304-Bürgermeister.

"Wir haben unser Ziel erreicht", sagt deshalb Initiator Ulrich Proske. Neben mindestens einem weiteren Treffen in der Münchner Behörde soll nun auch eine überörtliche Planung der betroffenen Kommunen anlaufen. Die jeweiligen Probleme und Anliegen sollen schließlich in ein Gesamtkonzept zur Verbesserung der Verkehrssituation gegossen werden.

Und auch das Ministerium zieht am Tag nach der Zusammenkunft eine durchaus positive Bilanz: "Nur gemeinsam und mit allen Verkehrsträgern können wir die verkehrlichen Herausforderungen lösen, das gilt auch für die B 304", wird Christian Bernreiter in einer Pressemeldung zitiert. Die Bundesstraße sei eine überregional bedeutende Verkehrsachse, was allerdings für die Anlieger eine enorm hohe Belastung darstelle. "Es ist mir wichtig, dass alle beteiligten Kommunen und die Verantwortlichen der verschiedenen Verkehrsträger gemeinsam an einem Tisch sitzen und nach Lösungen für die verkehrlichen Herausforderungen der Region suchen", sagt der Staatsminister deshalb. Wie diese aussehen könnten, soll nun in einer Arbeitsgruppe ermittelt werden.

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