Süddeutsche Zeitung

Ebersberg/München:Rauscher fordert mehr Einsatz gegen Armut

Anlässlich des Internationalen Tags für die Beseitigung der Armut am vergangenen Samstag kritisiert die Ebersberger SPD-Landtagsabgeordnete Doris Rauscher die Ablehnung eines entsprechenden Berichts im Sozialausschuss. Rauscher, die Vorsitzende des Ausschusses ist,wirft de Staatsregierung vor, dass diese die Bekämpfung der Armut in Bayern nicht kraftvoll voranbringt.

"CSU und Freie Wähler verharmlosen im reichen Bayern die wachsende Armutsgefährdung und wollen nicht hinschauen. Anders kann ich es mir nicht erklären, dass der von der SPD im Sozialausschuss geforderte Armuts- und Reichtumsbericht für den Freistaat abgelehnt wurde", sagt Rauscher. Für wirksame politische Maßnahmen seien umfassende Datengrundlagen unabdingbar.

In Bayern gehe die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter auseinander. Zwischen 2009 und 2019 sei die Armutsgefährdung von 13,7 auf 14,7 Prozent angestiegen. Damit sei nahezu jede siebte Person im Freistaat von Armut bedroht. "Dass darunter allein über 250 000 Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren sind, macht mir wirklich Sorgen", sagt die Sozialexpertin. Besonders betroffen seien auch Alleinerziehende und deren Kinder, Menschen mit Behinderung, Langzeitarbeitslose, Bürger mit Migrationshintergrund sowie kinderreiche Familien. "Dass auch fast jede fünfte Frau von Armut bedroht ist, macht deutlich, das auch Frauen- und nachfolgend Altersarmut in Bayern ein reales und wachsendes Problem ist", sagt die Abgeordnete aus Ebersberg.

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SZ vom 19.10.2020 / SZ
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