Ebersberg/München:Altenhelferin mit psychischen Problemen

Eine 33-jährige ehemalige Altenhelfern, die im AWO-Seniorenzentrum in Markt Schwaben sowie im Altenheim Marienstift Dorfen drei bettlägerige hochbetagte Frauen schwer misshandelt haben soll, muss sich laut einem Beschluss des Landgerichts München II von einem Psychiater begutachten lassen. Die 33-Jährige hatte am Montag dieser Woche vor dem Landgericht Berufung gegen ihre Verurteilung zu einer 15-monatigen Gefängnisstrafe durch das Amtsgericht Ebersberg eingelegt. Zum Auftakt der Verhandlung machte sie keinerlei Angaben zu den Vorwürfen. Gleichwohl entging der Richterin nicht das auffällige Verhalten der jungen Frau. Immer wieder zuckte ihr Oberkörper leicht nach links und rechts, dabei bewegte sie die Augen unruhig hin- und her und war weitgehend unzugänglich für Fragen der Vorsitzenden Richterin Regina Holstein.

Gleich zu Beginn des zweiten Verhandlungstages beschloss das Gericht aufgrund dieses Verhaltens der Angeklagten das Verfahren auszusetzen, und die 33-Jährige von einem Psychiater untersuchen zu lassen. Sollte dieser zu dem Ergebnis gelangen, dass die Altenhelferin psychisch krank ist und dies womöglich auch schon zum Zeitpunkt der mutmaßlichen Taten war, würde ihre Schuldfähigkeit vom Gericht vollkommen anders bewertet werden müssen.

Hinweise auf eine mögliche psychische Erkrankung der Altenhelferin hatte am ersten Prozesstag vor dem Landgericht München II bereits eine Kriminalpolizistin aus Erding gegeben. Sie leitete in dem Fall die Ermittlungen. Die Beamtin hatte nicht nur zu den angeblichen Übergriffen Erkundigungen eingeholt. Sie hatte auch ehemalige Kollegen der 33-Jährigen gefragt, wie sie deren Persönlichkeit beurteilen. Die Antwort habe gelautet: Scheinbar habe die Altenhelferin "psychische Probleme", berichtete die Kriminalpolizistin. Ein neuer Termin für die Verhandlung vor der Berufungskammer am Landgericht München II steht noch nicht fest.

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