Krieg in der Ukraine:Turnhallen nur Übergangslösung

Krieg in der Ukraine: Die Turnhalle des Kirchseeoner Gymnasiums soll vorübergehend als Flüchtlingsunterkunft dienen.

Die Turnhalle des Kirchseeoner Gymnasiums soll vorübergehend als Flüchtlingsunterkunft dienen.

(Foto: Peter Hinz-Rosin)

Der Markt Schwabener Hilfsverein "Seite an Seite" fordert bessere Bedingungen für Geflüchtete aus der Ukraine.

Tausende Menschen sind derzeit vor dem Krieg in Ukraine auf der Flucht, einige von ihnen sind bereits im Landkreis Ebersberg angekommen. In der Marktgemeinde Kirchseeon plant das Ebersberger Landratsamt deshalb, eine Schulturnhalle als Notunterkunft zu verwenden. Ein Schritt, den man beim Markt Schwabener Hilfsverein für Geflüchtete "Seite an Seite" mit gemischten Gefühlen sieht: "Wir bedauern, dass es nach 2015 erneut zu einer Belegung der Turnhallen kommen muss, sehen darin aber gleichwohl eine pragmatische Übergangslösung, Menschen ein Dach über den Kopf zu bieten", schreibt der Verein in einer Pressemeldung. Gleichwohl solle das kein Freifahrtschein für das Landratsamt sein, nicht weiter mit Hochdruck alternative und geeignetere Unterbringungsmöglichkeiten zu akquirieren.

"Wir erwarten in aller Deutlichkeit die Unterbringung in Turnhallen so kurzfristig wie möglich zu halten", sagt Vereinsvorsitzender Tobias Vorburg. "Die Fehler von 2015 dürfen sich nicht wiederholen. Wir nehmen das Landratsamt kompromisslos in die Pflicht, ein Maß an Menschenwürde zu gewährleisten", so der Markt Schwabener Flüchtlingshelfer weiter. Konkret fordert "Seite an Seite" ausreichend sanitäre Anlagen für die Geflüchteten, die notwendige Anzahl an Waschmaschinen und Kühlschränken, die Möglichkeit selbstständig kochen zu können, sowie ein sensibilisiertes und auf die speziellen Bedürfnisse von geflüchteten Frauen und Kindern geschultes Sicherheitspersonal. Zudem sollen örtliche Helferkreise in Gesprächsrunden eingebunden und ernst genommen werden.

Der Hilfsverein findet neben mahnenden Worten jedoch auch ein wenig Lob für das Landratsamt: Man erkenne wertschätzend an, dass die Behörde eine Online-Registrierung auf deren Homepage in ukrainischer und deutscher Sprache zur Verfügung gestellt habe. "Daran gilt es nun aufzubauen und den Menschen unbürokratisch Hilfe zukommen zu lassen", sagt Vorburg.

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