In den landkreiseigenen Schulen sollen bald Luftreinigungsgeräte in Klassenzimmern zu einer sauberen und hoffentlich virenfreien Luft beitragen: 360 Geräte sollen nach Angaben von Brigitte Keller, Leiterin des Corona-Krisenstabs im Landratsamt, voraussichtlich in der kommenden Woche angeliefert werden. Wie dann diese Apparate auf die Gymnasien, Realschulen und Förderzentren verteilt werden, für die der Kreis zuständig ist, muss allerdings erst noch entschieden werden. Das haben Keller und Landrat Robert Niedergesäß (CSU) am Dienstag bei einem Pressegespräch erläutert.
Der zuständige Sozialausschuss des Kreistags hatte sich bereits in einer Sitzung Mitte März mit dem Thema befasst. Eigentlich war man in der Behörde davon ausgegangen, dass man die Luftreiniger überhaupt nicht braucht, wenn in den Klassenzimmern regelmäßig gelüftet wird. Die Verwaltung hatte sich dabei auf eine Einschätzung des Umweltbundesamts berufen, wonach Luftreiniger "nur in Ausnahmefällen sinnvoll" sind. Das klassische Fensterlüften sei mobilen Luftfiltern vorzuziehen, und dies sei in fast allen Klassenräumen möglich. 150 Klassenräume werden laut dem zuständigen Fachmann im Landratsamt bereits über eine technische Anlage im Haus mit frischer und gefilterter Luft versorgt. Lediglich für einige Werkräume bestellte die Verwaltung zusätzliche Lüftungsanlagen.
Zwei Köche in der Schnelltestbude:"Es kann jeder kommen"
Das Parsdorfer Möbelhaus Segmüller hat seine international besetzte Restaurant-Belegschaft zu einer Corona-Crew umgeschult. Zu Besuch bei Gerhard Schwimmer und Salvatore Melissano.
Widerspruch gab es hingegen aus dem Gremium und auch von einigen Pädagogen, die bei der Sitzung als sachkundige Gäste geladen waren. Deshalb entschieden sich die Kreisrätinnen und Kreisräte letztlich dafür, dass die Schulleiter selbst Räume identifizieren sollen, für die sie Luftfilter wichtig fänden, und diese Informationen an das Landratsamt weitergeben.
Die Erhebung zeigt, dass die Schulleiterinnen und Schulleiter sich für diejenigen, die sich in den Klassenzimmern aufhalten, durchaus zusätzlichen Virenschutz durch Luftfilter wünschen: 623 Geräte wären den Rückmeldungen zufolge sinnvoll - bei einem Stückpreis von etwa 4000 Euro hätte das eine Summe von 2,5 Millionen Euro ergeben - also ein Vielfaches der Summe von netto 211 000 Euro, die dafür maximal im Rahmen eines Förderprogramms vorgesehen war und die Anschaffung auch ohne europaweite Ausschreibung ermöglicht hätte.
Allerdings hat sich der Kreis nun etwas anderes einfallen lassen. Statt die Geräte zu kaufen, werden sie über einen Leasingvertrag, der drei Jahre läuft, angeschafft. Die Vorgabe sei gewesen: so viele Geräte wie möglich für das vorhandene Geld, erläutert Keller. Das Ergebnis waren eben die 360 Geräte, die nun schnellstmöglich in den Klassenzimmern eingebaut werden sollen.