Ebersberg:Lernen für eine saubere Zukunft

Ebersberg: Mit dem Trimm-Dich-Rad erhitzen Jakob Brenner, Markus Gröninger, Amelie Gross, Maurice Yacoub und Leon Cramer einen Wasserkocher auf 50 Grad.

Mit dem Trimm-Dich-Rad erhitzen Jakob Brenner, Markus Gröninger, Amelie Gross, Maurice Yacoub und Leon Cramer einen Wasserkocher auf 50 Grad.

(Foto: Peter Hinz-Rosin)

Beim Energiewendetag erfahren die Grafinger Gymnasiasten, wie man die Umwelt und das Klima schützen kann

Von Florentine Kary, Ebersberg

Der Planet Erde ist endlich. Nicht alle Rohstoffe sind recycelbar und können auf ewig gebraucht werden, Rohstoffe wie Erdöl oder Erdgas sind irgendwann mal aufgebraucht. Immer mehr setzen deshalb auf erneuerbare Energien. Wie diese funktionieren und wo sie eingesetzt werden haben die Schüler der 11. Jahrgangsstufe des Gymnasiums Grafing nun beim Energiewendetag erfahren.

Bei diesem sollten die Schüler lernen, wie sie verantwortungsvoll mit Ressourcen umgehen sollen und was die Energiewendeziele des Landkreises Ebersberg sind. Damit dieses Ziel auch erreicht werden kann, versucht die Energiewende Ebersberg so viele Bürger wie möglich dafür zu gewinnen. Vor allem Schüler sollen für die Projekte der Energieagentur begeistert werden. Die Energieagentur ist eine Einrichtung des Landkreises, die die Energiewende vorantreiben soll. Das Ziel ist bis zum Jahr 2030 noch erneuerbare Energieträger im Landkreis zu nutzen und auf fossile Brennstoffe sowie atomare komplett zu verzichten.

Der Energiewendetag, der in mehrere Module unterteilt war, führte die Schüler zur Firma Brunner Schokoladenform in Glonn und dem Energielehrpfad des Unternehmens sowie einer Wanderung zur Stegmühle, bei der den Schülern gezeigt wurde, wie Strom durch Wasserkraft erzeugt wird. Zuletzt wurde das Konzept erneuerbarer Energien live anhand eines Energiefahrrads, bei dem durch Muskelkraft eine Lampe zum Leuchten gebracht werden sollte, vorgeführt. Das Gymnasium sei zwar sehr aktiv, merkt Barbara Fischer, zuständig für den Bereich Bildung bei der Energieagentur an, ein Tag sei aber zu wenig und das Programm relativ lang um auch noch bei dem letzten Modul genügend Aufmerksamkeit zu erregen.

Die Schule beschäftigt sich schon seit mehr als einem Jahrzehnt mit Energiesparprojekten und betreibt beispielsweise eine kleine Photovoltaikanlage als Demoprojekt um den Schülern den Wert von regenerativen Energien bewusst zu machen. Der Energiewendetag soll zudem Handlungsalternativen aufzeigen und wie man mit den gegebenen Ressourcen umgehen sollte. Dazu gehören, neben einer möglichst geringen Emission von Schadstoffen, auch die Nachhaltigkeit von Produkten. Das Gymnasium setzt sich neben dem Energiewendetag auch bei der Aktion "plant-for-the-planet" ein, die möglichst viele Bäume pflanzen und dabei das Umweltbewusstsein von Kindern und Jugendlichen für die Umwelt schärfen möchte.

Christina Niedermayer, Lehrerin am Gymnasium für Deutsch, Geschichte und Sozialkunde, hat die Schüler den Tag über begleitet, neben den ökologischen Aspekten, sieht sie vor allem auch politische Seite. Ihrer Meinung nach werde die Politik auf Bundesebene viel zu sehr von der Lobbyarbeit beeinflusst. Als Beispiel nennt sie die Braunkohlelobby und merkt an, dass Aktionen wie der Energiewendetag "in der Region viel besser klappen, als auf einer großen Bühne". Regional könne viel schneller gehandelt und Ziele erreicht werden. Es sei wichtig, dass jeder mithilft das Klima zu schützen, dabei ginge es vor allem um Menschen, die die Folgen des Klimawandels nicht auffangen könnten und mehr davon betroffen sind, durch Naturkatastrophen oder, erklärt sie.

Niedermayer schätzt, dass der Landkreis durch die Energiewende - neben den erneuerbaren Energien - vor allem einen wirtschaftlichen Vorteil hat. Den Schülern werden neue Berufsalternativen aufgezeigt und neue Photovoltaikanlagen werden von heimischen Handwerkern angebracht. "Eine win-win Situation," resümiert sie.

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