Ebersberg:Leitungen sollen unter die Erde

Ebersberg: Die Bayernwerk AG investiert in den Ausbau und die Modernisierung ihres Stromnetzes.

Die Bayernwerk AG investiert in den Ausbau und die Modernisierung ihres Stromnetzes.

(Foto: Christian Endt)

Die Bayernwerk AG investiert in den Ausbau des Stromnetzes

Von Julian Weber, Ebersberg

Die Bayernwerk AG investiert wieder kräftig in die Stromnetze der Region. In seinem Netzcenter in Taufkirchen hat das Unternehmen jetzt die Pläne für das laufende Jahr präsentiert: Heuer fließen etwa 28 Millionen Euro in das Gebiet rund um den Standort Taufkirchen.

"Zu unseren Aufgaben gehört die sichere Versorgung der Menschen mit Energie und die Neugestaltung der regionalen Energielandschaft", sagt Ursula Jekelius, die beim Bayernwerk für die oberbayerischen Regionen verantwortlich ist. Dazu müsse man die Netze instand halten, modernisieren und ausbauen. Im vergangenen Jahr wurden dazu bayernweit 520 Millionen Euro investiert, in diesem Jahr hat das Unternehmen weitere 580 Millionen Euro verbaut. "Das Verteilnetz ist die Steuerzentrale der Energiewende. Mit unseren Netzinvestitionen rüsten wir unsere Infrastruktur für die Zukunft", so Jekelius.

Die Bayernwerk AG ist der größte regionale Netzbetreiber in Bayern. Das Stromnetz des Unternehmens ist 153 000 Kilometer lang und erstreckt sich über Unter- und Oberfranken, die Oberpfalz sowie Nieder- und Oberbayern. Der Standort in Taufkirchen deckt Teile der Landkreise Ebersberg, Erding, Fürstenfeldbruck, Miesbach, München und Starnberg ab. In diesem Gebiet werden etwa 570 000 Einwohner in 45 Städten und Gemeinden über die Infrastruktur des Bayernwerks versorgt. Im Landkreis Ebersberg hat das Bayernwerk zwischen Neufinsing und Pliening-Landsham neue Leitungen verlegt. Von Mai bis Juli wurden insgesamt circa 1400 Meter Niederspannungskabel und 5,6 Kilometer Mittelspannungskabel verbaut sowie drei Trafostationen errichtet. Durch die Erdkabel können 62 Freileitungsmaste und 20 Holzmaste abgebaut werden. Die Bauarbeiten, die etwa 413 000 Euro gekostet haben, können demnächst abgeschlossen werden.

Mit der Energiewende haben sich die Aufgaben des Bayernwerks stark erweitert. Daher sollen mit den Investitionen auch die Kapazitäten für die Einspeisung erneuerbarer Energien geschaffen werden. Der regenerative Strom stammt aus vielen dezentralen Anlagen, die alle in das Netz integriert werden müssen. "Früher gab es nur wenige zentrale Punkte, die Großkraftwerke, an denen Strom in das Netz eingespeist wurde. Das hat sich geändert. Heute sprechen wir von sogenannten Flächenkraftwerken", sagt Ursula Jekelius. So ein "Flächenkraftwerk" besteht aus 260 000 Anlagen, die ihren Strom in das Netz der Bayernwerke einspeisen. Dazu gehören zum Beispiel Windräder oder Biogasanlagen.

Den mit Abstand größten Anteil aber haben Photovoltaik-Anlagen. Ihre Anzahl hat sich seit 2008 mehr als verdreifacht, die Leistung der Solarzellen beträgt 5100 Megawatt - das entspricht etwa fünf Atomkraftwerken. Deshalb investiert das Bayernwerk auch hier. Eine große Herausforderung für den laufenden Betrieb ist die stark schwankende Spannung, mit der die Photovoltaik-Anlagen den Strom in die Netze einspeisen. Um diesen Problemen entgegenzuwirken, integriert das Bayernwerk immer mehr technologische Innovationen in die Infrastruktur. Zum Beispiel sorgen regelbare Transformatoren für Stabilität im Netz, indem sie solchen Spannungsschwankungen automatisiert entgegenwirken. Im Jahresmittel stammen 60 Prozent des transportierten Stroms aus regenerativen Quellen.

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