Wer noch einen Ausbildungsplatz im Landkreis Ebersberg sucht, hat gute Chancen, einen zu finden. Darauf weist nun die Industrie- und Handelskammer (IHK) für München und Oberbayern hin. Derzeit suchten viele Betriebe im Landkreis noch Bewerber für ihre Ausbildungsplätze zum Ausbildungsstart im September. Für die Vorsitzende des Ebersberger IHK-Regionalausschusses, Sonja Ziegltrum, ist die große Zahl der freien Ausbildungsplätze ein „trotz Konjunkturschwäche positiver Trend“.
Wie die IHK in ihrer Pressemitteilung schreibt, gibt es im Landkreis Ebersberg aktuell noch 315 unbesetzte Lehrstellen im gesamten Ausbildungsmarkt. Diesem Angebot stehen 150 als unversorgt gemeldete Ausbildungsbewerber gegenüber, so die IHK weiter und zitiert aus einer kürzlich veröffentlichten Statistik der Arbeitsagentur. Damit stünden rein rechnerisch jedem unversorgten Bewerber mehr als zwei unbesetzte Lehrstellen im Heimatkreis zur Auswahl.
Heuer scheint es bei der Besetzung der Stellen etwas besser zu laufen als 2023
Den Betrieben aus Industrie, Handel und Dienstleistungen scheint es laut IHK aktuell sogar etwas besser als im Vorjahr zu gelingen, ihre Ausbildungsplätze zu besetzen. Die IHK verzeichnet zu Ende Juli in Oberbayern bei den neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen ein Plus von 3,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. „Wenn sich dieser Trend durch die Sommerferien bestätigen sollte, wäre das trotz der konjunkturellen Schwäche in weiten Teilen der Wirtschaft erneut ein positives Signal für die Ausbildung“, sagt Sonja Ziegltrum.
„Für alle noch unversorgten oder zögerlichen Schulabgänger gibt es auch jetzt noch viele Chancen, ab September mit ihrer beruflichen Karriere durchzustarten“, so die IHK-Vorsitzende. Ziegltrum weist darauf hin, dass die großen Trends am Ausbildungsmarkt unverändert bleiben: „Ausbildung und Fachkräftesicherung haben bei den Unternehmen einen enorm hohen Stellenwert. Gleichzeitig ist es wegen der sinkenden Schulabgängerzahlen eine große Herausforderung für viele Betriebe, den passenden Nachwuchs zu finden und für die Ausbildung zu begeistern.“
Neben dem dualen Ausbildungsbereich, für den zum überwiegenden Teil die IHKs und Handwerkskammern zuständig sind, können sich Schulabgänger auch für eine schulische Ausbildung entscheiden, etwa im Gesundheits- und Sozialwesen. Daneben gibt es auch das duale Studium als Kombination aus Studium und Ausbildung, aber auch den rein akademischen Weg ins Berufsleben per Hochschulstudium.
Im Bereich Handel und Verkauf sind laut Arbeitsagentur die meisten Stellen zu vergeben
Die IHK steht nach eigenen Angaben in Oberbayern für rund 60 Prozent aller Ausbildungsverhältnisse und zählt allein im Landkreis Ebersberg rund 200 Ausbildungsbetriebe in Industrie, Handel und im Dienstleistungsbereich.
Wie die auch für den Landkreis Ebersberg zuständige Arbeitsagentur Freising kürzlich bekannt gab, gibt es die meisten offenen Ausbildungsstellen für angehende Einzelhandelskaufleute, auch im Bereich Verkaufskräfte sowie Handelsfachwirtinnen und -wirte seien noch einige Plätze frei, genau wie für angehende Lagerlogistik-Fachkräfte, Großhandelskaufleute, zahnmedizinische Fachangestellte, Kaufleute für Büromanagement oder für Spedition- und Logistikdienstleistungen. Auch das Handwerk sucht laut Arbeitsagentur noch Auszubildende, hier besonders in den Bereichen Elektronik, Kfz-Mechatronik, sowie im Friseur-, Zimmerei- und Maurerhandwerk.