Vielleicht ist es inzwischen schon zu spät. Vielleicht ist der letzte Ebersberger schon gestorben, der noch etwas von den Ereignissen von damals weiß. Vielleicht – auch das kann sein – will sich niemand mehr erinnern an jene dunkle Zeit. Aber Robert Schurer will es wenigstens versuchen. Bei einem Museumsbesuch im Haus der Bayerischen Geschichte in Regensburg vor gut einem Jahr hat er eine Entdeckung gemacht, die ihn seitdem umtreibt: Auf einer Bayern-Karte mit den Konzentrationslagern Dachau und Flossenbürg und den zugehörigen Außenlagern entdeckte er einen kleinen Punkt bei seiner Heimatstadt Ebersberg – eine Markierung als Außenlager des KZ Dachau. „Dass ich als gebürtiger Ebersberger davon keine Kenntnis hatte, überraschte mich nicht nur, sondern beschämte mich. Deshalb ließ mich das Thema nicht mehr los“, schreibt er in einer Broschüre, die er jetzt selbst herausgegeben hat und die das Ergebnis seiner Nachforschungen beinhalten, die auf jenen Tag im Museum folgten.
Forschung zur NS-Zeit:Viele Rätsel um das KZ-Außenlager Ebersberg
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Vor einem Jahr machte Robert Schurer im Haus der Bayerischen Geschichte eine Entdeckung, die ihn aufrüttelte. Jetzt will er gemeinsam mit den Ebersbergern mehr über ein sehr dunkles Kapitel der Geschichte herausfinden.
Von Barbara Mooser, Ebersberg
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