Betrieb in Ebersberg:Kunstschmiede kämpft weiter für Zika Oni

Betrieb in Ebersberg: Zika Oni im Kreis seiner Kollegen in der Kunstschmiede Bergmeister. Sie wollen ebenso wie der Chef, dass der 28-Jährige bleiben darf.

Zika Oni im Kreis seiner Kollegen in der Kunstschmiede Bergmeister. Sie wollen ebenso wie der Chef, dass der 28-Jährige bleiben darf.

(Foto: Manfred Ruopp/oh)

Der 28-Jährige soll eigentlich an diesem Dienstag abgeschoben werden. Eine Petition soll das in letzter Minute verhindern.

Von Barbara Mooser, Ebersberg

Eigentlich müsste Zika Oni an diesem Dienstag seine Habseligkeiten packen und Deutschland verlassen. Und eigentlich soll Kunstschmied Matthias Larasser-Bergmeister an diesem Dienstag seinen geschätzten und von den Kollegen anerkannten Mitarbeiter verlieren. Doch beide wollen ihre Hoffnung nicht aufgeben, dass es doch noch klappt und Zika Oni im Land bleiben darf.

Die Petition haben 2500 Menschen unterschrieben

Viele Persönlichkeiten aus dem öffentlichen Leben haben inzwischen ihre Solidarität bekundet und sich für ein Bleiberecht für den jungen Mann aus Nigeria eingesetzt, dessen Asylantrag zwar abgelehnt wurde, der aber bestens integriert ist und in der bekannten Kunstschmiede Bergmeister ein wertvoller Mitarbeiter geworden ist: Caritaspräses Augustinus Bauer ebenso wie etwa Ernst Läuger vom Handelsverband Deutschland und viele andere Vertreter aus der bayerischen Wirtschaft, wie Larasser-Bergmeister berichtet. Fast 2500 Menschen fordern außerdem in einer Online-Petition, dass der 28-Jährige bleiben darf.

Die Kunstschmiede Bergmeister könnte ihn sehr gut brauchen, gerade im Handwerk werden ja immer Leute gesucht. Erst vor wenigen Wochen hat der Fachverband Metall Matthias Larasser-Bergmeister angeschrieben, dass er doch bitte Auszubildende aus Marokko aufnehmen sollte - um dem Fachkräftemangel entgegen zu wirken.

Die drohende Abschiebung sorgt für Kopfschütteln in der Kunstschmiede

Umso absurder ist es nun für ihn, dass einer, der in Deutschland schon so weit gekommen ist, nun abgeschoben werden soll. "Das ist meiner Meinung nach ein totaler Fehler", sagt Larasser-Bergmeister, er jedenfalls könne dieses Vorgehen nicht begreifen: "Ich fühle mich als Unternehmer vorgeführt. Einerseits werde ich zur Integration aufgerufen - und wenn ich das mache und es super klappt, reißt man ihn wieder raus."

Seine Hoffnung setzt er jetzt auf den Petitionsausschuss des bayerischen Landtags, dem er am Montag die Unterschriften zugeleitet hat. Wann sich das Gremium mit der Petition befasst, steht noch nicht fest. Larasser-Bergmeister hofft aber, dass die Behörden seinen Mitarbeiter nicht vor diesem Termin abschieben und auf diese Weise Tatsachen schaffen.

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