Es dauert keine fünf Minuten, bis die Ränder der Schutzbrille von Julia Rettenberger beschlagen sind. Es ist Donnerstagnachmittag, Spätschicht, der Dienst der Intensivfachpflegerin hat gerade erst begonnen. In Schutzausrüstung umhüllt - Maske, Kittel, Haube, Brille, Handschuhe - tritt sie an das Bett zu einem der zwei Corona-Patienten, die sie an diesem Tag versorgt. Durch die leicht geöffnete Türe ist zu hören, wie sich die 28-Jährige vorstellt, während sie eine Hand sanft auf den Oberarm des Patienten legt. Dann beginnt sie mit dem Bettplatzcheck, der Kontrolle aller Werte des Patienten und der angeschlossenen Gerätschaften, der Infusionen und Medikamente. Zehn, 15 Minuten vergehen, dann tritt sie wieder hinaus aus der Doppel-Isolationskabine in den Gang der Intensivstation der Ebersberger Kreisklinik. Hier ist es laut.
Corona auf der Ebersberger Intensivstation:Im Sturm
Lesezeit: 5 min
An der Ebersberger Kreisklinik muss in diesen Tagen wegen der vielen Corona-Patienten oft improvisiert werden - beim Personal und bei den Räumlichkeiten. Ein Besuch auf der Intensivstation.
Von Johanna Feckl (Text) und Peter Hinz-Rosin (Fotos), Ebersberg
SZ-Pflegekolumne: Auf Station, Folge 30:Die Bundeswehr in der Kreisklinik
Seit kurzem unterstützen Soldaten das Krankenhaus. Für Julia Rettenberger ist das beklemmend - und dennoch ist sie um die Hilfe froh, denn sie ist dringend notwendig.
Lesen Sie mehr zum Thema