Neues Zertifikat:Gynäkologie schärft ihr Profil

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Oberärztin Anna-Lisa Spranger, Chefärztin Helen Budiman und Jacqueline Giebel vom Qualitätsmanagement der Kreisklinik Ebersberg (von links) freuen sich über das dritte Zertifikat für die Abteilung Gynäkologie und Geburtshilfe; nun als Gynäkologisches Krebszentrum. (Foto: Kreisklinik/oh)

Die Abteilung der Ebersberger Kreisklinik ist nun auch Krebszentrum und verpflichtet sich zu Behandlungen nach neuesten medizinischen Standards.

Die Abteilung Gynäkologie und Geburtshilfe in der Ebersberger Kreisklinik ist seit Mitte Juli zertifiziertes Gynäkologisches Krebszentrum. „Für Frauen mit Krebserkrankungen der Gebärmutter, des Gebärmutterhalses, der Vulva und der Eierstöcke bedeutet das, dass sie sich darauf verlassen können, dass wir sie nach den neuesten medizinischen Standards behandeln“, wird Helen Budiman, Chefärztin der Gynäkologie und Geburtshilfe der Kreisklinik Ebersberg, in einer Pressemitteilung der Klinik zitiert.

Nach den Zertifizierungen als Brustzentrum und als Dysplasie-Einheit schärfe die Ebersberger Gynäkologie und Geburtshilfe mit dieser dritten, erfolgreich abgeschlossenen Prüfung ihr Profil als hochmoderne Ansprechpartnerin für frauenspezifische Erkrankungen, heißt es darin weiter. Die Prüfer der Fachgesellschaft Onko-Zert haben Diagnostik, Therapiemöglichkeiten, Nachsorge, Abläufe und die psychosoziale Betreuung von Frauen mit gynäkologischen Krebserkrankungen in der Kreisklinik Ebersberg genau unter die Lupe genommen.

Die Patientinnen bekommen auch psychosoziale Unterstützung

Die hohen fachlichen Hürden hat das Team um Chefärztin Helen Budiman nach Angaben der Kreisklinik auf Anhieb überwunden. „Die Gutachter haben besonders gelobt, dass unsere Patientinnen abgesehen von der medizinisch hochwertigen Beratung, Behandlung und Betreuung auch psychosoziale Unterstützung bekommen“, sagt sie. So arbeitet die Kreisklinik mit einer Selbsthilfegruppe für an Krebs erkrankte Frauen in München zusammen, bietet Unterstützung durch Psychoonkologinnen der Kreisklinik und das Ebersberger Kleeblatt. Letzteres unterstütze nicht nur Frauen mit Brustkrebs, betont Budiman. Die Tatsache, dass auch Kinder betroffener Patientinnen beim Kleeblatt etwa in kunsttherapeutischen Angeboten Hilfestellung bekommen, sei aus Sicht der Prüfer ein besonderes Qualitätsmerkmal.

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Grundlage für die Zertifizierung war neben einer Mindestzahl an behandelten Patientinnen unter anderem die Qualifikation der Chefärztin als Onkologische Gynäkologin, also als Frauenärztin mit besonderer Expertise für Tumorerkrankungen der weiblichen Geschlechtsorgane. Helen Budiman ist deshalb auch bei jeder Operation an Gebärmutter, Gebärmutterhals, Vulva oder den Eierstöcken entweder selbst Operateurin oder führt diese gemeinsam mit Oberärztin Anna-Lisa Spranger durch. Sie wird sich nach Angaben der Kreisklinik ebenfalls als Gynäkologische Onkologin qualifizieren und hat die erfolgreiche Zertifizierung entscheidend mit vorbereitet. Lediglich zwei, dafür konstant betreuende, Operateurinnen bedeuteten für die Patientinnen hohe Qualität, weil sie bereits sehr viel Erfahrung hätten und weiter sammelten, so Budiman.

„Ich bin sehr stolz auf das Team, das diese Zertifizierung vorbereitet und ermöglicht hat“, sagt die Chefärztin. Die Abteilung sei eine erstklassige Anlaufstelle für Frauen mit Krebserkrankungen, die dadurch keine langen Anfahrtswege in Kauf nehmen müssten. Durch die Zertifizierung hätten Patientinnen darüber Gewissheit - dank unabhängiger, fachlicher Prüfung.

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