Kreisklinik Ebersberg:Neue Wohnungen für Pflegekräfte

Kreisklinik Ebersberg: In der Ebersberger Von-Scala-Straße sollen 60 neue Wohnungen für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kreisklinik entstehen.

In der Ebersberger Von-Scala-Straße sollen 60 neue Wohnungen für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kreisklinik entstehen.

(Foto: Peter Hinz-Rosin)

Obwohl an der Ebersberger Kreisklinik bereits ein Personalbau entsteht, reichen die Kapazitäten nicht aus. Nun soll ein weiteres Gebäude Entlastung bringen.

Von Andreas Junkmann, Ebersberg

Fachkräfte in Krankenhäusern sind ohnehin eher rar. Noch schwieriger wird die Situation aber, wenn obendrein keine Unterkünfte zur Verfügung stehen, in denen potenzielle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter untergebracht werden können. Vor diesem Problem steht die Ebersberger Kreisklinik. Zwar soll noch im August der erste Personalwohnbau in der Pfarrer-Guggetzer-Straße mit 22 neuen Wohnungen bezugsfertig sein, trotzdem wird die Warteliste immer länger. Weitere Entlastung soll deshalb ein zweiter Personalwohnbau an der Von-Scala-Straße bringen, für dessen Planung der Kreistag nun die Wohnbaugesellschaft Ebersberg (WBE) beauftragt hat.

Wie wichtiger dieser ist, lässt sich an den von der Kreisklinik veröffentlichten Zahlen ablesen. Die vorhandenen Personalwohnbauten seien alt und unattraktiv, aber trotzdem voll und könnten den Bedarf bei weitem nicht decken, heißt es in dem Bericht. Zwar stehen von August an eben jene 22 neuen Wohnungen bereit, dafür kommen aber auch 19 philippinische Pflegekräfte dazu. Zudem stünden 22 Mitarbeiter auf der Warteliste, die nach einem Apartment suchen, 15 Mitarbeiter würden gerne in eine Zwei-Zimmer-Wohnung ziehen. Außerdem komme etwa drei-, viermal im Jahr die Nachfrage beziehungsweise der Bedarf an einer Drei- oder Vier-Zimmer-Wohnung. Auf dem freien Markt sei bezahlbarer Wohnraum aber schlicht nicht zu finden.

Geplant ist ein Gebäude mit 60 Wohnungen und einer Tiefgarage

Wie wichtig dieser aber für die Klinik ist, darauf verwies nun das Ebersberger Landratsamt im Rahmen der jüngsten Kreistagssitzung: "Neue, qualifizierte Pflegemitarbeiter sind nur in Kombination mit günstigem, bezahlbaren Wohnraum zu gewinnen", heißt es in einer Stellungnahme. Um die Kreisklinik zu entlasten, sollen deshalb weitere 60 neue Wohnungen samt Tiefgarage in der Von-Scala-Straße gebaut werden. Die Planungen für das 15 bis 20 Millionen Euro teure Projekt laufen bereits, nun haben die Kreisräte die WBE offiziell mit der Aufgabe betraut.

Damit könnte es nun recht schnell gehen mit dem Bau der Wohnungen. Wie Finanzmanagerin Brigitte Keller, die auch Vorstand der WBE ist, in der Sitzung sagte, soll noch in diesem Jahr eine Bauvoranfrage bei der Stadt Ebersberg gestellt werden. Die ersten Bagger könnten dann schon 2023 anrollen. Für den Landkreis selbst entstehen dabei keine Kosten. Für Investitionen, die nicht durch Förderungen des Freistaats gedeckt werden, müsste die Kämmerei aber wohl ein Darlehen aufnehmen. Hintergrund ist, dass die Behörde dies zu vergünstigten Zinskonditionen im Vergleich zur WBE tun kann. Für die Tilgung der Schulden wäre dann aber die Wohnbaugesellschaft zuständig. Falls diese wegen des womöglich eng gestrickten Kreishaushalts selber einen Kredit aufnehmen muss, könnte es wegen der höheren Zinsen am Ende für die Mieter teurer werden.

Um Kosten zu sparen und die neuen Personalwohnungen so schnell wie möglich zu realisieren, schlug Freie-Wähler-Kreisrat Wilfried Seidelmann vor, eventuell auf die bereits vorhandenen Pläne des Fachärztezentrums zurückzugreifen, das an eben jener Stelle gebaut werden sollte. "Das ging ja bekanntlich in die Hose, aber die Größe der Bebauung war ja schon geplant", so Seidelmann. Ob man auf diesem Entwurf aufbauen könne, liege nicht in der Verantwortung des Kreistags, antwortete Brigitte Keller. "Das müsste die WBE direkt mit der Kreisklinik abstimmen."

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