„Wir suchen nicht nur lauter junge van Goghs!“, sagt Philipp Spiegelsberger, Chef des Kreisjugendrings Ebersberg, und lacht. Dieser Jugendkulturpreis nämlich richte sich ganz bewusst an alle Menschen zwischen sieben und 21 Jahren, die Lust haben, kreativ zu sein. „Die Idee und das Bemühen zählt, nicht die handwerkliche Perfektion“, ergänzt Babsi Lux vom Alten Kino, ein erfahrenes Jurymitglied. Vom Daumenkino über den Poetry-Slam bis zur Matchbox-Action: Wirklich jede Art der Umsetzung sei möglich.
Bereits zum 25. Mal wird nun der Jugendkulturpreis in Ebersberg vergeben. Die Geschichte des Projektes reicht zurück bis zu einer erstmaligen Ausschreibung in den 80er-Jahren. Während der Wettbewerb zu Beginn noch in unregelmäßigen Abständen stattfand, wird er inzwischen jedes Jahr veranstaltet. Und wieder hat sich die Jury viele Gedanken über das Thema gemacht. Nach „Nachts wach“ und „Hauptsache laut!“ in den vergangenen beiden Jahren lautet es heuer „Unterwegs“.

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34 Kinder und Jugendliche haben sich heuer am Jugendkulturpreis beteiligt. Nicht nur die Gewinner lassen den Betrachter staunen, lachen und grübeln.
Es sei nicht einfach, ein Motto zu finden, das Siebenjährige genauso anspreche wie etwa 17-Jährige, sagt Lux. „Aber ich glaube, dazu hat jeder was zu erzählen.“ Schließlich dürfe es um eine äußere Reise genauso gehen wie um eine innere, es könne sich um Urlaub handeln oder um Flucht. „Natürlich ist es schön, wenn junge Menschen engagiert sind, aber es muss nicht immer politisch sein“, so Lux. Generell habe es der Jury gefallen, dass in „Unterwegs“ viel Dynamik stecke und eine große Offenheit gegenüber allen Kunstgattungen. „Da sind ganz viel Spielräume!“
Die Teilnehmenden nämlich dürfen ihrer Kreativität bei der Umsetzung des Themas freien Lauf lassen. Die Jury bewertet Einreichungen aller Art, von Zeichnungen oder Gemälden über Skulpturen oder Texte bis hin zu Ton- oder Videoaufnahmen – alles ist erlaubt und erwünscht. Im Vordergrund stehen die Kinder und Jugendlichen mit ihrer individuellen Sicht auf die Welt. Mitmachen können Menschen im Alter von sieben bis 21 Jahren – entweder allein, als Gruppe oder ganze Schulklasse. Eine Abgabe ist bis zum 17. Januar 2025 in der KJR-Geschäftsstelle in Ebersberg möglich.
Das System der Punktevergabe ist genauso flexibel wie die Ausschreibung
Wer nun denkt, mit einer solch offenen Ausschreibung sei schwierig umzugehen, hat durchaus recht. „So eine Jurysitzung dauert mindestens sieben Stunden“, erzählt Lux, denn die Punkte würden sehr sorgsam verteilt. Die erste Begutachtung der Arbeiten erfolgt anonym, also ohne Namen oder Altersangaben, erst in der zweiten Runde kommen diese hinzu.
Doch die vergangenen Preisverleihungen haben gezeigt, dass die Juroren des Jugendkulturpreises ausgezeichnet umgehen können mit den unterschiedlichsten Kunstwerken und ihren Schöpfern. Immer wieder finden sie Lösungen, die allen Einreichungen gerecht werden – auch, weil die Punktevergabe genauso flexibel ist wie die Ausschreibung: Insgesamt steht ein Preisgeld in Höhe von 2500 Euro zur Verfügung. In wie vielen und welchen Kategorien dieses jedoch verteilt wird, entscheidet jeweils die Jury. Mal geht es nach Altersstufen, mal nach den Genres, dann wieder wird unterschieden zwischen Einzelkünstlern und Gruppen. Außerdem darf das Publikum einen eigenen Preis vergeben.

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Das Autorenduo Iny Klocke und Elmar Wohlrath, besser bekannt als „Iny Lorentz“, engagiert sich künftig finanziell für die Leseförderung von Kindern und Jugendlichen in ihrer Heimatgemeinde Poing.
Um den Nachwuchskünstlern Wertschätzung entgegenzubringen, veranstaltet der Kreisjugendring nämlich auch eine Ausstellung. Alle eingereichten Werke sind ein Wochenende lang in der Galerie des renommierten Ebersberger Kunstvereins zu sehen. „Das ist immer eine ganz tolle Präsentation, und die Preisverleihung am Ende eine wunderbare Veranstaltung“, schwärmt Lux. Die Ausstellung ist angesetzt von Freitag, 7., bis Sonntag, 9. Februar 2025, im Studio an der Rampe über dem Klosterbauhof.
Die fünf ehrenamtlichen Jurymitglieder sind dieses Jahr: Babsi Lux (Altes Kino), Konrad Peters und Leonie Gillhuber (beide selbst junge Kunstschaffende), Frauke Schreiner sowie Tassilo Sussmann (beide vom Ebersberger Kunstverein). Sie alle fordern die Kinder und Jugendlichen im Landkreis Ebersberg auf, kreativ zu werden, sich auf den Weg zu machen zu ihrem eigenen Kunstwerk zum Thema „Unterwegs“.
Jugendkulturpreis des Kreisjugendrings Ebersberg, Abgabe in der KJR-Geschäftsstelle, Bahnhofstraße 12. Einsendeschluss ist am Freitag, 17. Januar 2025.