Das wunderbare Ebersberger Korallenprojekt, das in den vergangenen Monaten so viele Besucher und Passanten erfreut hat, klingt nun mit einer Finissage samt Versteigerung aus. Die Veranstaltung am Freitag, 26. Juli, um 19 Uhr bietet die Chance, gehäkelte Korallen in allen Größen mit nach Hause zu nehmen und gleichzeitig für einen guten Zweck zu spenden. Das bunte Riff, das sich derzeit im Ausstellungsraum „La Garaasch“ des Ebersberger Kunstvereins befindet, wird in Einzelteilen versteigert, zu erwerben gibt es also unterschiedlich große Skulpturen, als Dekoration fürs Zuhause, fürs Büro oder Ladengeschäft genauso wie zum Verschenken. Der Erlös wird laut Veranstalter zum Erhalt der Weltmeere an Greenpeace und WWF gespendet.
Es ist eine faszinierende Unterwasserwelt: bunt, strahlend, vielfältig – und kuschelig. Denn das Ebersberger Korallenriff besteht aus Wolle, liebevoll und mit viel Kreativität gehäkelt von 45 Frauen jeden Alters und aller Professionen. Sie haben sich unter dem Dach des Ebersberger Kunstvereins nicht nur zusammengetan, um etwas Schönes zu erschaffen, sondern wollen auch Aufmerksamkeit auf ein drängendes Problem lenken: das Sterben der Riffe durch die Erwärmung der Meere.
Inspiriert wurden die Ebersbergerinnen von den beiden australischen Schwestern Margaret und Christine Wertheim. Die beiden Naturwissenschaftlerinnen wurden bekannt durch ihr Kunstprojekt „Crochet Coral Reef“, bei dem sie mit Tausenden Freiwilligen aus Wolle ein gewaltiges Korallenriff erschufen, das unter anderem 2019 auf der Biennale in Venedig gezeigt wurde. Martina Brenner und Maja Ott vom Ebersberger Kunstverein erlebten ein Spin-off des Projekts in Baden-Baden – und waren so begeistert, dass sie auch in Ebersberg Freiwillige an die Häkelnadeln riefen.
Letztendlich entstand so ein leuchtendes Riff aus allen erdenklichen Formen. Aus Kugeln und Tentakeln, Girlanden und Säulen, Welligem und Puscheligem. Manches sieht verlockend flauschig aus, anderes wirkt, als wäre es stachelig, je nach Material. Doch nicht nur Wolle aller Art wurde verwendet, auch Müll haben die Damen in ihre Korallen hinein gehäkelt, von Lametta über Kronkorken bis hin zu leeren Tintenpatronen. „Klar, denn indem wir die Pracht und Schönheit der Meereskorallen zeigen, wollen wir ja zur Vermeidung von Plastik und zum Schutz der Meere aufrufen“, sagt Brenner.
Seit Anfang März sind die Ergebnisse dieses Schaffens – oder jedenfalls Teile davon – in dem kleinen Kunstraum „La Garaasch“ in der Altstadtpassage zu sehen. Von außen kann das gehäkelte Riff rund um die Uhr bewundert werden, besonders schön ist es nach Ansicht der Initiatorinnen dank stimmungsvoller Beleuchtung nach Einbruch der Dunkelheit.
Das Ebersberger Korallenriff in „La Garaasch“, Altstadtpassage zwischen Marktplatz und Einkaufszentrum, gegenüber der Energieagentur. Finissage mit Versteigerung am Freitag, 26. Juli, um 19 Uhr.