Ebersberg:Klotzen statt kleckern

Poing - Wohnhaus für Behinderte des EVB Steinhöring

Hier lässt die Ebersberger Wohnbaugenossenschaft ein Wohnhaus für Behinderte bauen.

(Foto: Photographie Peter Hinz-Rosin)

Die Stadt Ebersberg plant zusammen mit der Wohnungsgenossenschaft den Bau von bis zu 100 Sozialwohnungen. Voraussetzung ist allerdings, dass man mit dem Grundstückseigentümer handelseinig wird.

Von Wieland Bögel, Ebersberg

In der Kreisstadt könnten bald bis zu 100 neue Sozialwohnungen entstehen. Bauen soll diese die Wohnungsgenossenschaft, die Stadt könnte bei der Grundstücksbeschaffung helfen.

Entsprechende Pläne bestätigten sowohl Bürgermeister Walter Brilmayer als auch Ulrich Krapf, Vorsitzender der Wohnungsgenossenschaft. Noch keine Informationen gibt es darüber, wo die neuen Wohnungen gebaut werden sollen, hier müsse man noch die Ergebnisse der Verhandlungen mit den Grundstückseigentümern abwarten.

Es waren nur ein paar kurze Sätze, die Bürgermeister Brilmayer in der jüngsten Sitzung des Technischen Ausschusses zum Thema fallen ließ. Dieser beriet eigentlich über einen Beitrag der Stadt zur geplanten Wohnungsbaugesellschaft des Landkreises und ob Ebersberg dazu eventuell ein städtisches Grundstück beisteuern könne.

Die Gesellschaft soll günstigen Wohnraum schaffen, und in diesem Zusammenhang erwähnte der Bürgermeister, dass dies auch andernorts in der Stadt in Vorbereitung sei: "Es steht ein größeres Sozialwohnungsprojekt in Ebersberg an." Zwischen 50 und 100 Sozialwohnungen könnten dabei entstehen, so Brilmayer. Mehr wollte der Bürgermeister dazu im öffentlichen Teil der Sitzung nicht sagen, da man noch nicht im Besitz der Grundstücke sei und die laufenden Verhandlungen nicht gefährden wolle.

Wo der Wohnraum entstehen soll, muss noch geklärt werden

Auf Nachfrage bestätigt Brilmayer den Plan, eine größere Anzahl bezahlbarer Wohnungen in Ebersberg bauen zu lassen. Die Notwendigkeit dafür sei dringend gegeben, die Stadt müsse alles was ihr möglich sei tun, um "der Wohnungsnot" etwas entgegenzusetzen, daher brauche es mehr bezahlbaren Wohnraum. Wo dieser entstehen soll, werde sich aber wohl erst nach Abschluss der Grundstücksverhandlungen zeigen. Dazu, wer die neuen Häuser bauen soll, hat man bei der Stadt aber schon eine Idee: Die Wohnungsgenossenschaft Ebersberg.

Wie deren Geschäftsführer erklärt, habe man mit der Stadt schon Gespräche geführt, wie Brilmayer verweist aber auch Krapf auf die laufenden Verhandlungen mit den Grundstückseigentümern. Darum könne er auch nicht konkret sagen, wie viele Wohnungen es am Ende werden, schließlich stehe noch nicht fest, wie viel Fläche letztlich zur Verfügung stehen wird.

Dass es zwischen 50 und 100 Wohnungen werden sollen, wünscht man sich aber auch bei der Genossenschaft. Zu optimistisch sollte man allerdings noch nicht sein, sagt Krapf, immerhin sei noch kein Vertrag mit dem Grundstückseigentümer unterschrieben: "Es kann auch sein, dass es noch platzt."

Ein lukrativer Deal

Voraussichtlich bis zum Jahresende soll der Grundstückskauf abgeschlossen sein. Auch wenn noch nicht sicher ist, dass es klappt, hat die Stadt ein gewichtiges Argumente auf ihrer Seite. Denn zwar ist der genaue Standort der Flächen noch nicht öffentlich, bekannt ist allerdings, dass dort derzeit kein Baurecht besteht.

Das bedeutet, dass die Stadt dem Eigentümer einen lukrativen Deal anbieten kann: Statt eines unbebaubaren Areals, das bestenfalls zu Ackerlandpreisen zu veräußern ist, bekäme der Eigentümer die Chance seinen Grund als Bauland zu veräußern - wenn auch wahrscheinlich nicht zum Höchstpreis. Einen Präzedenzfall aus jüngerer Zeit gibt es in Ebersberg dafür schon: Das Grundstück am westlichen Stadtrand, wo gerade die neue BRK-Zentrale entsteht. Dieses hatte die Stadt unter der Bedingung, dass es dem Roten Kreuz zum Vorzugspreis angeboten wird, zu Bauland gemacht.

Würde der Grundstückskauf gelingen und die Genossenschaft dieses bebauen können, würde Ebersberg die Kommune im Landkreis mit am Abstand meisten Genossenschaftswohnungen. Derzeit ist dies Markt Schwaben, wo die Genossenschaft 186 Wohnungen im Bestand hat, in der Kreisstadt sind es derzeit 163. Insgesamt verfügt die Genossenschaft über 618 Wohnungen in 13 der 21 Kommunen im Landkreis.

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