Eine große rosa Schweinenase, viele kunstvolle Puppen und Masken, aber auch echtes Strickzeug kommen bei den 13. " Ebersberger Kindertheatertagen" zum Einsatz. In Zusammenarbeit mit dem Alten Kino präsentiert die Stadt wieder ausgesuchte Produktionen für Theaterfreunde im Alter von drei bis 99 Jahren, es geht dabei freilich ganz viel um Gaudi, aber vor allem um Fantasie und spielerisches Lernen. Denn Organisator Peter Hölzer vom Amt für Familie und Kultur ist überzeugt, dass Kinder Theater brauchen. Und zwar "gutes, künstlerisch überzeugendes Theater, das ihre Wünsche, Gedanken und Gefühle ernst nimmt und ihrer Entdeckerlust freien Raum gibt". Ein künstlerisch wertvolles Angebot sei deshalb stets erkennbar am direkten Kontakt der Schauspieler zu den Kindern, an einem Andocken an deren Lebenswelt, erklärt er. Wenn das gelinge, erweitere die Begegnung mit lebendiger Kunst die Wahrnehmung und die Fantasie, wecke die eigene Kreativität, aber auch Toleranz und Neugier.
Deshalb kommen auch dieses Mal nur die besten Ensembles nach Ebersberg, etwa aus Berlin, Karlsruhe, Innsbruck oder gar Locarno. Eingeladen zu den Vorstellungen vom 9. bis 15. November sind vor allem Kindergartengruppen und Schulklassen, aber es gibt wie immer auch ein paar Nachmittagstermine für Familien. Und damit das Kindertheater wirklich allen Zuschauern Freude bereitet und das sehr junge Publikum nicht überfordert, bittet Hölzer darum, die empfohlenen Altersangaben zu den jeweiligen Stücken unbedingt zu beachten.
Los geht es an diesem Mittwochvormittag, 9. November, mit den Artisanen und ihrer "Werkstatt der Schmetterlinge", einer höchst poetischen Schöpfungsgeschichte, die geeignet ist für Zuschauer ab fünf Jahren. Tags darauf folgt das Erfreuliche Theater mit "Ich will das, was Du nicht willst", einem interaktiven Lehrstück über Demokratie, das ab acht Jahren empfohlen wird. Ebenfalls nur für Gruppen spielt am Dienstag, 15. November, das Perpetuo Mobile Teatro einen Klassiker: "Scrooge - Es ist nie zu spät" frei nach Charles Dickens. Diese Geschichte ist geeignet für Zuschauer ab neun, handelt von Dingen, die nur allzu leicht in Vergessenheit geraten, und kommt dabei fast ohne Sprache aus. Der Ausdruck entsteht hier allein durch Masken, Tanz, Akrobatik, Musik, Kostümen und einem beweglichen Bühnenbild.
Auch eine öffentliche Familienvorstellung gibt es von "Glatt verkehrt", einer clownesken Improtheatershow für Jung und Alt: Herbert & Mimi stricken sich durch alle möglichen Märchen und versuchen, mithilfe der Kinder verlorene Maschen aufzufangen. Dass dabei nicht alles glatt läuft, versteht sich fast von selbst... Gespielt wird dieses Stück für Kinder ab vier Jahren am Freitag, 11. November, vormittags sowie am Samstag, 12. November, um 16 Uhr. Und gleich am Sonntag, 13. November, um 16 Uhr dürfen sich Groß und Klein auf "Piggeldy & Frederick" freuen: In seinem ersten Solostück lässt Sebastian Kreutzer vom Figurentheater Marotte die beiden Figuren aus der bekannten Kinderserie mit vollem Körpereinsatz und virtuosem Puppenspiel lebendig werden. Das kleine Schwein Piggeldy hat sooo viele Fragen. Wie gut, dass sein großer Bruder Frederick alle Antworten weiß! Und so fragt Piggeldy ihn Löcher in den Bauch: "Was ist eine Ente? Was heißt Natur? Was bedeutet Glück, und was liegt hinter den sieben Bergen?" Das Stück, das empfohlen wird für Menschen ab fünf Jahren, ist überdies zu sehen für Gruppen am Montag, 14. November, vormittags.
Karten für die öffentlichen Vorstellungen gibt es beim Alten Kino unter (08092) 255 92 05, der Eintritt kostet sechs Euro für Kinder und acht für Erwachsene, ein Familienticket gibt es für 24 Euro. Anmeldungen von Kindergartengruppen und Schulklassen (fünf Euro pro Kopf) nimmt die Stadt Ebersberg unter (08092) 82 55 25 entgegen.