Georg Klein ist erst seit kurzem dabei. Der 22-Jährige lebt in Zorneding und studiert an der Münchner Musikhochschule Jazz-Posaune. Und er ist Mitglied im Landes-Jugendjazzorchester Bayern, das bereits 1987 gegründet wurde. In diesem Ensemble sind junge Nachwuchstalente im Alter von 16 bis 25 Jahren aus ganz Bayern vereint. Sie treffen sich viermal im Jahr an bayerischen Musikakademien, um in verschiedenen Besetzungen Repertoires zu erarbeiten. Zwei Big Bands proben dort und auch einige Combo-Besetzungen. Am Ende jeder Arbeitsphase gibt es Abschlusskonzerte. "Die Atmosphäre dort ist ein wenig wie im Schullandheim", erzählt Georg Klein, "ganz wunderbar, vor allem gänzlich ohne Druck". Im pädagogischen Konzept des Orchesters geht es nicht um Leistung, sondern darum, dass jeder etwas lernt. Zum Beispiel für Auftritte im Münchner Jazzclub Unterfahrt.
Künstlerischer Leiter dieser bundesweit einmaligen Einrichtung ist seit 1993 der Schlagzeuger und Pädagoge Harald Rüschenbaum. Er stammt aus Nordrhein-Westfalen, studierte in München und den USA und konnte sich als Musiker international einen Namen machen. Seit 2002 unterrichtet er auch an der Münchner Musikhochschule. Dort hat er einen Lehrauftrag für Big Band inne. Bei seiner Arbeit im Landes-Jugendjazzorchester wird er von einem festen Dozententeam unterstützt, aber auch von Gastdozenten. Für den Zornedinger Posaunisten Georg Klein eine wunderbare Bereicherung. Namhafte Jazzgrößen wie der Trompeter Bobby Shew oder die Saxofonisten Don Menza und Lee Konitz sind dort zu Gast. Für alle jungen Musiker grandios, denn sie lernen bei dieser Gelegenheit nicht nur Jazzgrößen als Pädagogen, Menschen und Musiker kennen, sondern erhalten auch erste Kontakte in die internationale Jazzszene.
Die Konzertbesetzung des Landes-Jugendjazzorchesters Bayern wird das Jazz-Festival im Oktober eröffnen.
(Foto: privat)Georg Klein ist aber auch noch Mitglied der Jazz-Band "The Jazzhipsters". Das ist eine landkreiseigene Neugründung, die sich speziell für das diesjährige Ebersberger Jazzfestival formiert hat. Die Geschichte dazu geht so: Der Musiker und Mitveranstalter des Ebersberger Jazzfestivals, Josef Ametsbichler, hat sich einmal im Landkreis umgesehen, um zu erfahren, was es denn hier alles an jungen und talentierten Jazzmusikern gibt. Dabei ist er reichlich fündig geworden; und so wird das Eröffnungskonzert des Ebersberger Jazzfestivals davon einen Querschnitt zeigen. Mit Georg Klein, Posaune, Sophia Tomelleri, Altsaxofon, Adam Ambarzumjan, Klarinette, Niklas Roever, Piano, Tobi Winhart, Kontrabass und Hannes Rothmoser am Schlagzeug eröffnen die Jazzhipsters mit einem Programm aus Klassikern der Swing-, Bebop-, und Cooljazz-Ära das Festival.
Um nun junge Nachwuchsmusiker zu fortgeschrittenen Talenten zu gesellen, spielt im zweiten Teil des Abends die Konzertbesetzung des bayerischen Landes-Jugendjazzorchesters. Diese Konzertbesetzung ist jährlich in rund 20 Konzerten in Bayern zu hören. Hinzu kommen Konzertreisen ins In- und Ausland. Eine Südostasien-Tour durch Malaysia, Vietnam, Indonesien und die Philippinen krönte beispielsweise das Jahr 2014. Auch auf Tonträgern hat des Jazzorchester sein hohes Niveau schon eindrucksvoll dokumentiert.
Die Eröffnung des Jazz-Festivals wird im Alten Kino Ebersberg stattfinden.
(Foto: Peter Hinz-Rosin)Im Alten Kino in Ebersberg spielt nach einem Set der Jazzhipsters, diese Konzertbesetzung eine Mischung aus Swing-Klassikern, Modern Jazz, Latin-Jazz, Jazz-Rock und Hip Hop. Der junge Zornedinger Posaunist wird an diesem Abend allerdings nur bei den Jazzhipsters zu hören sein, denn auch andere junge Talente haben eine Chance verdient. Schließlich sind rund 350 Musiker im Jugendjazzorchester Bayern vereint, die sich Kontakte zur internationalen Szene wünschen.
Die Konzertbesetzung des Landesjugendjazzorchesters Bayern spielt zur Eröffnung des Festivals am Dienstag, 13. Oktober, um 19 Uhr im Alten Kino Ebersberg. Im Vorprogramm haben die Jazz-Hipsters ihren Auftritt. Karten für das von 13. bis 22. Oktober dauernde Festival gibt es im Internet unter ebe-jazz15.de oder von 7. September an telefonisch unter der Nummer (08092) 255 92 05. Außer den Einzelkarten gibt es eine Festivalkarte für alle Veranstaltungen. Sie kostet 95 Euro