Wirken in der NS-Zeit:Nazi-Gegner oder Opportunist?

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Die Dr.-Wintrich-Straße in Ebersberg mit Blick auf das Amtsgericht, wo der Jurist von 1933 bis 1945 tätig war. (Foto: Christian Endt)

Jahrzehntelang galt der frühere Bundesverfassungsrichter Josef Wintrich als Aufrechter, der im Rahmen seiner Möglichkeiten Widerstand leistete. Neuere Forschungen werfen ein kritischeres Licht auf den Ebersberger – doch Kreisarchivar Bernhard Schäfer teilt diese Einschätzung nicht.

Von Barbara Mooser, Ebersberg

Er ist einer, auf den viele Ebersberger seit Jahrzehnten stolz sind: Josef Marquart Wintrich. Zwischen 1933 und 1945 war er Vorstand des Ebersberger Amtsgerichts, eine kometenhafte Karriere folgte nach dem Zweiten Weltkrieg, als Wintrich Präsident des Bundesverfassungsgerichts in Karlsruhe wurde. In Ebersberg wurden die Realschule, die Turnhalle und eine Straße nach ihm benannt, bisher wurde er recht einhellig als ein Aufrechter wahrgenommen, der auch in der Zeit des Nationalsozialismus Haltung zeigte und im Rahmen seiner Möglichkeiten Widerstand leistete. Neuere Forschungen des Instituts für Zeitgeschichte lassen Zweifel aufkommen, ob dieses Bild Wintrichs so ganz der Wahrheit entspricht.

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