Ausstellungsstück:Gastspiel in München

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Seit dem Brand im Museum Wald und Umwelt wurden die Holzbücher von Candid Huber in einem Lager aufbewahrt. Nun ist eines davon in München zu sehen. (Foto: Stefan Schaaf/Peak Art Images/Naturkundemuseum/oh)

Eines der berühmten Holzbücher von Candid Huber aus Ebersberg ist nun im Museum Mensch und Natur in Nymphenburg ausgestellt.

Sie sind mehr als 200 Jahre alt und wirken dennoch auf eine gewisse Weise sehr modern: die Holzbücher des Ebersberger Mönchs Candid Huber. Tatsächlich sind es eigentlich kleine Schatullen, die wie Bücher aussehen und Blätter, Samen und Früchte eines Baums enthalten. Auch Käfer und Insekten, die oft am Baum zu finden sind, hat Candid Huber in die Kästchen hineingepackt – lehrreiches naturkundliches Anschauungsmaterial. Das Museum Wald und Umwelt in Ebersberg hat nach eigenen Angaben 117 dieser kleinen Kostbarkeiten in seiner Sammlung. Im Jahr 1975 wurden sie für damals 22 000 Mark bei einer Auktion ersteigert.

Beim Brand des Museums kurz vor Weihnachten 2019, der große Teile des historischen Bauwerks zerstörte, konnten die Holzbücher von Candid Huber gerettet werden – allerdings muss die Dauerausstellung neu aufgebaut werden, die Holzbücher warten im Depot darauf, dass sie wieder einer größeren Öffentlichkeit präsentiert werden können.

117 der besonderen Holzbücher von Candid Huber besitzt das Museum Wald und Umwelt. (Foto: Christian Endt)
Die Sammlung soll in der neuen Dauerausstellung wieder präsentiert werden. (Foto: Christian Endt)

Eines davon, das Buch über den Maulbeerbaum, kann nun aber vorher schon bewundert werden – wenn auch nicht in Ebersberg. Es ist Teil einer besonderen Ausstellung im Münchner Museum Mensch und Natur, die einen Hinweis darauf geben soll, was im geplanten Naturkundemuseum Bayern künftig zu sehen sein wird – und entsprechend „Zukunftslabor“ genannt wird. Die Ausstellung dreht sich um das Thema „Natur gestaltet – Bauwerke und Ökosysteme“.

Die Schau nimmt ausgewählte Bauwerke und -strategien unter die Lupe. Viele Lebewesen haben geniale, teils nachhaltige Konstruktionen entwickelt, um Beute zu fangen oder sich und ihren Nachwuchs vor Feinden zu schützen. Bauwerke können ganze Landschaften verändern, nicht nur, wenn die Spezies Mensch die Hand im Spiel hat. Wie eng verflochten die Strategien verschiedener Lebewesen sind, wird besonders deutlich, wenn Tiere Gebäude oder Ruinen aufsuchen, oder umgekehrt, der Mensch das Wachstum von Pflanzen für sich nutzt.

Die Ausstellung ist bis Januar 2026 im Museum Mensch und Natur am Schloss Nymphenburg zu sehen und in dessen Eintrittspreis inklusive. Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag 9 bis 17 Uhr; Samstag, Sonntag und an Feiertagen 10 bis 18 Uhr.

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