Ebersberg:Historischer Fußmarsch

Kulturwanderung macht in Ebersberg Station

Die dritte Etappe der von der Kunsthistorikerin und Ägyptologin Karin Dohrmann aus Steinhöring organisierten Kulturwanderungen macht am Sonntag, 1. Mai, in der Kreisstadt Station: "Auf der Durchreise durch Ebersberg - Islam stößt auf traditionelle Klosterkultur", lautet der Titel der Exkursion. Auf ihrem Fußmarsch nach München kamen die in den Türkenkriegen gefangen genommenen osmanischen Zwangseinwanderer auch durch Ebersberg.

Größer konnte der kulturelle Kontrast nicht sein, denn das im 1. Jahrtausend gegründete Kloster bestimmte damals schon seit 700 Jahren das Leben der Region. Besucht wird zunächst die ehemalige Wallfahrtskirche Sankt Sebastian, den damals auch die ausgemergelte und kranke Schar der kriegsgefangenen Türken um Heilung angefragt hätten. Birgt diese Kirche als kostbaren Reliquienschatz doch die Hirnschale des Heiligen. Danach wandert die Gruppe weiter entlang der Klosterseen, die für die Versorgung der Mönche von größter Bedeutung waren.

Der Rest der Tour geht durch den Ebersberger Forst. Wälder waren für die damalige Bevölkerung nicht nur wegen des Holzes, sondern vor allem auch wegen seiner vielfältigen Vegetation Grundlage der bäuerlichen Ernährung. 1795 wurde der Benediktinermönch Candid Huber, ein anerkannter Forstwissenschaftler, als Pfarrvikar nach Ebersberg berufen. Seine berühmte Holzbibliothek wie auch der Jagdlappen mit dem "Mohrenkopf" sind im Museum Wald und Umwelt ausgestellt, das am Ende der Wanderung steht.

Die leichte Wanderung ohne große Steigungen dauert etwa viereinhalb Stunden. Treffpunkt ist um 12 Uhr mittags an der Pfarrei St. Sebastian in Ebersberg, Bahnhofstraße 7. Bei der Tour durch den Wald gibt es keine Möglichkeit zu trinken. Daher sollte für Mensch und Hund Wasser mitgenommen werden. Die Strecke kann nach den Regenschauern der vergangenen Tage auch mal matschig werden, daher werden feste Wanderschuhe oder Gummistiefel empfohlen. Am Ende der Tour ist Einkehr in der Ebersberger Alm neben dem Museum Wald und Umwelt, von wo man - vielleicht - einen traumhaften Blick auf die Alpen genießen kann. Anmelden kann man sich mit einer kurzen Mail an die Adresse karin.dohrmann@googlemail.com. Die Kulturwanderung kostet 25 Euro pro Hund-Mensch-Gespann.

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