Schwieriges SchwimmenNachbesserung beim neuen Bad

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Vom Technikraum aus kann man die Anlage des Hubbodens sehen, von dort aus tropft es in den Keller.
Vom Technikraum aus kann man die Anlage des Hubbodens sehen, von dort aus tropft es in den Keller. (Foto: Peter Hinz-Rosin)

Nach der Wiedereröffnung des Ebersberger Hallenbades im Oktober schließt es im neuen Jahr gleich wieder für drei Wochen – ein Leck muss repariert werden. Was ist da los?

Von Michaela Pelz, Ebersberg

480.000 Liter Wasser enthält das große Becken des komplett sanierten Ebersberger Hallenbades, das am 15. Oktober wieder für die Öffentlichkeit freigegeben wurde. Seidig schimmert die spiegelnde Wasseroberfläche, wenn sich nicht gerade die zahlreichen Nutzerinnen und Nutzer im zuweilen tatsächlich recht kühlen Nass tummeln. Doch die Idylle trügt: Es tropft.

Wie Bürgermeister Ulrich Proske (parteilos) auf Anfrage erklärt, befindet sich am Übergang der Hydraulikzylinder in den Beton des Hubbodens ein Leck. „Wir haben vier Zylinder, drei Abdichtungen vom Zylinder zum Hubboden sind völlig in Ordnung, einer ist undicht.“ Aus diesem Grund gäbe es täglich einen Wasserverlust von 30 bis 40 Litern.

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Nach Verzögerungen beim Umbau und Kosten von fast zwölf Millionen Euro wird das nun barrierefreie Ebersberger Hallenbad endlich wieder eröffnet. Besichtigt werden kann es beim Tag der offenen Tür am Samstag, dann startet auch die Nutzung durch Schulen und Vereine. Erster Tag für den öffentlichen Badebetrieb ist am 15. Oktober.

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„Bei der Gesamtmenge eigentlich keine große Sache, aber um keinen Gebäudeschaden zu riskieren, wollen wir das zeitnah in Angriff nehmen, statt bis zur Sommerpause zu warten.“ Außerdem wollen man endlich „einen Haken an die Sache mit dem Schwimmbad hinmachen“.

Die Reparatur geht eigentlich recht schnell, was dauert, ist das Ab- und Einlassen des Wassers

Das Problem ist nicht neu. Schon im August hatte man eine Reparatur an genau derselben Stelle vorgenommen. Da das, wie sich nun zeigt, nicht erfolgreich war, müsse man nun mit Epoxidharz ein weiteres Mal nachbessern. „Der Vorgang an sich dauert eigentlich nur zwei bis drei Tage“, so der Rathauschef, allerdings dürfe das Ablassen des Wassers nicht zu schnell gehen und alles müsse gut trocknen, bevor die Arbeiten am 14. Januar beginnen können. Nach der Wiederbefüllung des Beckens – auch diese beanspruche mehrere Tage – gelte es, Wasserproben zu nehmen.

Fast 500 Kubikmeter Wasser passen in das große Schwimmbecken im Ebersberger Hallenbad. Um das Leck zu reparieren, muss alles abgelassen und hinterher wieder eingefüllt werden.
Fast 500 Kubikmeter Wasser passen in das große Schwimmbecken im Ebersberger Hallenbad. Um das Leck zu reparieren, muss alles abgelassen und hinterher wieder eingefüllt werden. (Foto: Peter Hinz-Rosin)

„Unser Wasser ist bakteriologisch einwandfrei, aber vor einer neuerlichen Nutzung muss der Beweis geführt werden, dass es keimfrei ist. Erst dann erfolgt die endgültige Freigabe durch das Gesundheitsamt“, erklärt Proske, vor seiner Wahl zum Bürgermeister verantwortlich für die Wasserversorgung der Stadt und daher Experte.

Die Reparatur kostet die Stadt wohl nichts – außer das entgangene Eintrittsgeld

„Bis sich in der Petrischale ein Ergebnis zeigt, braucht es 14 Tage“, sagt er. Zunächst werde die Probe dafür einer Temperatur von 36 Grad ausgesetzt, dann gehe man mit der Wärme noch einmal nach oben. „Falls da was wäre, wovon wir aber natürlich nicht ausgehen, müsste man nachdesinfizieren.“ In einem solchen Fall werde sich die Sache weitere zwei Wochen hinziehen.

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Weil das örtliche Hallenbad geschlossen ist, muss der ATSV Kirchseeon mit seinen Schwimmkursen auf das Becken im Berufsförderungswerk ausweichen. Die Gebühren dafür sind jedoch deutlich höher als zunächst angenommen.

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Doch wie sieht es mit den Kosten aus? Die komplette Sanierung hat ja bereits knapp zwölf Millionen Euro gekostet. Diese Zahl kommentiert der Bürgermeister so: „Zwölf Millionen, die sehr gut und zukunftsweisend angelegt sind. Aber auch zwölf Millionen, die, wie üblich bei kommunalen Einrichtungen, von den nachfolgenden Generationen abbezahlt werden müssen. Zwölf Millionen, die wir im Haushaltsplan darstellen müssen. Aber auch zwölf Millionen, die den heute geborenen Kindern in Zukunft in Form eines Schwimmbades zugutekommen.“

Zwölf Millionen Euro hat die Stadt Ebersberg in die Sanierung und Erweiterung des Hallenbades investiert - gut angelegtes Geld, findet Bürgermeister Ulrich Proske.
Zwölf Millionen Euro hat die Stadt Ebersberg in die Sanierung und Erweiterung des Hallenbades investiert - gut angelegtes Geld, findet Bürgermeister Ulrich Proske. (Foto: Peter Hinz-Rosin)

Auf die Frage, wie teuer die Nachbesserung des Bades werde und wer dafür aufkomme, antwortet er: „Ich gehe davon aus, dass die Kosten der Nachbesserungsarbeiten von der entsprechenden Firma übernommen werden. Noch dazu, weil die Kosten sehr überschaubar sein dürften.“ Rechtlich habe man leider keine Möglichkeit, die entgangenen Eintrittsgelder oder den Ersatz des Wassers geltend zu machen. „Jedem Gewerk muss die Möglichkeit der Nachbesserung zugestanden werden. Bei einem Hallenbad ist es nur entsprechend komplizierter, diese Möglichkeit zu bieten.“ 

Im ersten Monat nach der Wiedereröffnung konnte man mehr als 1200 Badegäste zählen

Gleichwohl lohnt sich der Aufwand, denn das Bad werde sehr gut angenommen. „Ich habe viele E-Mails bekommen, ausnahmslos mit Lob und Anerkennung für unseren Mut, die Weitsicht und das tolle Bad“, fasst Proske die Rückmeldungen zusammen. Natürlich gebe es auch den einen oder anderen Kritikpunkt wie fehlende Kleiderhaken und Schuhbänkchen, aber dabei handle es sich nur um „Kinderkrankheiten“. Dann fügt er hinzu: „Andere Bäder sperren ganz zu und nie mehr wieder auf, wenn es bei uns am Anfang etwas holpert, dann ist es halt leider so.“

Auch die Umkleiden wurden komplett erneuert, hier sieht man ein Spiegelkabinett mit Haartrocknern. Einige Verbesserungswünsche haben die Besucher aber noch.
Auch die Umkleiden wurden komplett erneuert, hier sieht man ein Spiegelkabinett mit Haartrocknern. Einige Verbesserungswünsche haben die Besucher aber noch. (Foto: Peter Hinz-Rosin)

Die Besucherzahlen entsprächen, so man das nach den ersten vier Wochen sagen könne, voll und ganz den Erwartungen. „1232 Badegäste gab es – ohne die Nutzung durch Schwimmverein, Wasserwacht und VHS-Kurse.“ Auch diverse Monats- und Saisonkarteninhaber seien darunter. Wenn das so bliebe, käme man auf mehr als 10.000 Besucher in einem Jahr. „Damit kann man sehr zufrieden sein.“

Aufgrund der positiven Resonanz sei es ihm sehr wichtig gewesen, die Öffnung zwischen den Jahren und während der Weihnachtsferien im Januar aufrechtzuerhalten, betont der Bürgermeister. Die genauen Zeiten für das öffentliche Schwimmen finden sich auf der Internetseite der Stadt Ebersberg. Aufgrund der Nachbesserung geschlossen ist vom 11. Januar bis zum 2. Februar.

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