Ebersberg:Gut informierte Schüler

Ebersberg: Andreas Lenz, CSU-Bundestagsabgeordneter, diskutiert mit Kirchseeoner Gymnasiasten über die EU.

Andreas Lenz, CSU-Bundestagsabgeordneter, diskutiert mit Kirchseeoner Gymnasiasten über die EU.

(Foto: Christian Endt)

Bundestagsabgeordneter besucht EU-Projekttag in Kirchseeon

Von Klemens Hering, Ebersberg

Es ist Europawoche. Das hat zunächst einmal überschaubare Auswirkungen auf den Alltag im Landkreis - für die Schüler der zehnten Klasse des Gymnasiums in Kirchseeon jedoch heißt das: diskutieren. Und zwar mit dem Ebersberger CSU-Bundestagsabgeordneten Andreas Lenz. Doch zunächst einmal hören die Zehntklässler am Dienstagvormittag im Mehrzweckraum gespannt zu, was Lenz zu sagen hat. Und da gibt es so einiges. Zum Beispiel nimmt er die zahlreichen Gedenktage wie das Ende des Zweiten Weltkrieges vor 70 Jahren und die Wiedervereinigung vor 25 Jahren zum Anlass, daran zu erinnern, dass Europa nicht immer eine friedliche Gemeinschaft war. Vielmehr sei es ein Geschenk, nun in Einigkeit zusammenleben zu dürfen. "Europa ist aber auch immer die Suche nach Europa", so der Bundestagsabgeordnete weiter. Die Suche nach einer gemeinsamen Identität und einem Gemeinschaftsgefühl. Das empfinde auch er so - selbst wenn er sich in erster Linie als Bayer fühle, so Lenz.

In seiner Präsentation geht der Bundestagsabgeordnete auf die organisatorischen Grundlagen der Europäischen Union ein, informiert die Schüler über ihre Entstehungsgeschichte und Leitziele, erklärt den Aufbau und die Struktur der EU und zeigt die aktuellen Herausforderungen, mit denen sie fertig werden muss. Wobei Letzteres die Grundlage für die anschließende Diskussion zwischen Schülern und Bundestagsabgeordnetem bietet.

Schon bei der Frage nach einer Lösung der Griechenlandkrise zeigt sich, dass die Schüler durchaus informiert und interessiert sind. Ihre Meinungen schwanken zwischen einem Ausschluss Griechenlands und einer bedingungslosen Unterstützung. Eine Schülerin merkt an, dass durch den Aufnahme Griechenlands in die EU, egal unter welchen Umständen, auch die Verantwortung für ein Partnerland übernommen worden sei. "Man kann nicht nur die positiven Seiten der Europäischen Union nutzen, zu einer Gemeinschaft gehört auch immer der Einsatz füreinander", so die Schülerin. Doch nicht nur mit der Problematik der Mitglieder beschäftigt sich die Runde, die Flüchtlingspolitik der EU gibt ebenfalls Anlass zur Diskussion - und auch hier zeigt sich, wie interessiert die Gymnasiasten aktuelle Geschehnisse verfolgen. Ergebnis des Diskurses ist, dass man Mitmenschen, die vor Missständen fliehen, helfen sollte, dies allein aber nicht genug in die Tiefe gehe. Ziel sollte es vielmehr sein, die Ursachen der Flucht zu bekämpfen.

Das letzte Thema mit dem sich die Schülerinnen und Schüler im Beisein des Bundestagsabgeordneten befassen, ist TTIP - das Freihandelsabkommen zwischen Europa und den USA. An diesem Punkt bringen die Fragen der Zehntklässler Lenz das erste Mal in Erklärungsnot. Er selbst habe den ein oder anderen Zweifel bei der Vorgehensweise der Ausarbeitung, gibt er zu, das Abkommen an sich sei aber dennoch eine große Chance für die Bundesrepublik. "Deutschland ist eine Volkswirtschaft, die auf Export aufbaut. Verstärkte Kooperation mit dem EU-Ausland ist in erster Linie gut für uns", so Lenz. Auch dass der Verbraucherschutz darunter leide, könne er sich nicht vorstellen. "Unsere EU-Abgeordnete Angelika Niebler setzt sich seit 20 Jahren für diese Standards ein, das wir jetzt mit Sicherheit nicht verworfen", so Lenz. Am Schluss zeigt er sich positiv beeindruckt: "Was ihr alles wisst, das ist echt gut!"

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