Sperrung:Großbaustelle in Ebersberg: Das Chaos bleibt zunächst aus

Sperrung: Auf Höhe des Klostersees ist Endstation für alle Autofahrer, die von Norden kommend ins Ebersberger Zentrum wollen. Offenbar haben sich viele Pendler aber bereits im Vorfeld gut über die Umleitungen informiert, denn Staus vor den Absperrungen hat es zu Baubeginn keine gegeben.

Auf Höhe des Klostersees ist Endstation für alle Autofahrer, die von Norden kommend ins Ebersberger Zentrum wollen. Offenbar haben sich viele Pendler aber bereits im Vorfeld gut über die Umleitungen informiert, denn Staus vor den Absperrungen hat es zu Baubeginn keine gegeben.

(Foto: Christian Endt)

In Ebersberg haben die Arbeiten an der Eberhardstraße begonnen. Eine Bestandsaufnahme an Tag eins von 43.

Von Andreas Junkmann, Ebersberg

Christian Strauß zurrt den Spanngurt an der Palette fest, schließlich sollen die darauf gestapelten Standbeine beim Abtransport nicht runterfallen. Denn hier werden die schweren dunklen Steine an diesem Tag nicht mehr gebraucht. Schon am frühen Montagmorgen haben der Polier und seine Kollegen bei leichtem Nieselregen die Komplettsperrung an der Kreuzung von Marienplatz und Eberhardstraße aufgebaut. Bis voraussichtlich zum Ende der Sommerferien am 9. September ist damit in der Kreisstadt Richtung Norden kein Durchkommen mehr, eine der wichtigsten Verkehrsadern im Landkreis Ebersberg ist also vorerst lahmgelegt. Dennoch bleibt am ersten Tag der Baustelle das ganz große Chaos aus.

Zumindest direkt an Ort und Stelle ist - vom Lärm des schweren Geräts abgesehen - am Montag alles ruhig. "Gerade am ersten Tag versucht natürlich schon noch der ein oder andere durchzurauschen", sagt Christian Strauß. Da müsse man konsequent sein und dürfe keine Ausnahmen machen. "Denn eines ist klar", so Strauß, "wenn man einen durchlässt, dann wollen alle anderen auch." Doch auch wenn die Sperrung für die Autofahrer einen großen Umweg bedeutet, würden es die meisten doch recht gelassen hinnehmen. Nur für den Lieferverkehr zu den Geschäften entlang der Eberhardstraße müsse man sich noch etwas einfallen lassen, "aber das werden wir schon deichseln", so Strauß.

Eben jene Geschäftsleute sind es auch, die Erik Ipsen am meisten Sorgen bereiten. "Ich hoffe, dass sie nicht allzu sehr unter der Baustelle leiden", so der Geschäftsleiter der Stadt Ebersberg, der am Montagmorgen schon besonders früh an seinem Schreibtisch im Rathaus Platz genommen hat - schließlich drohte ihm und seinen Kollegen Ungemach. "Wir haben uns hier schon extra Schutzwesten besorgt", sagt Ipsen und lacht in den Telefonhörer.

Noch keine Anrufe von wütenden Bürgern

Sperrung: Seit Montagfrüh sind die Bauarbeiter an der Kreuzung zwischen Eberhard- und Ulrichstraße zu Gange. Dort ist die Fahrbahn bereits aufgerissen.

Seit Montagfrüh sind die Bauarbeiter an der Kreuzung zwischen Eberhard- und Ulrichstraße zu Gange. Dort ist die Fahrbahn bereits aufgerissen.

(Foto: Christian Endt)

Die befürchteten Anrufe von wütenden Bürgern blieben - zumindest bis Montagmittag - aber aus. "Wir waren alle selbst erstaunt, dass es noch keinerlei Beschwerden gegeben hat." Sowohl im Rathaus als auch auf der Baustelle selbst ist man deshalb sehr zufrieden mit der Informationspolitik, die vor dem Beginn der Bauarbeiten betrieben worden ist. "Das hat offenbar gefruchtet", ziehen Erik Ipsen und Polier Christian Strauß eine positive Bilanz.

Doch so harmonisch der Baustellen-Auftakt in der Kreisstadt auch war, der Verkehr muss dennoch fließen - nur eben andernorts. Die Umleitungsrouten für die Nord-Süd-Verbindung führen entweder über Anzing und Zorneding oder Steinhöring und Hohenlinden. Laut Stephan Mittermaier, der bei der Polizei Ebersberg für den Bereich Verkehr zuständig ist, hat das zur Folge, dass im Stadtbereich von Ebersberg entsprechend wenig los ist. Die Auswirkungen der Großbaustelle dagegen auf den übrigen Landkreisverkehr werden sich laut dem Beamten wohl erst im Laufe der Woche zeigen. "Die Leute müssen sich jetzt erstmal orientieren und ihre Wege finden."

Wie sehr die beiden Umleitungsstrecken durch die Sperrung belastet sind, davon will sich Mittermaier in den kommenden Tagen selbst ein Bild machen. Derzeit lägen ihm noch keine Meldungen über etwaige Probleme vor, sagt er. Damit das auch weiterhin so bleibt, setzt der Polizeibeamte auf die Mithilfe der Autofahrer: "Wenn jeder ein bisschen mitspielt, dann wird das schon."

Auf den Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Poing hat die Ebersberger Baustelle ebenfalls noch keine größeren Auswirkungen. Zwar waren die Straßen im nordwestlichen Landkreis am Montagmorgen gut frequentiert, Beschwerden seien bei der Dienststelle aber keine eingegangen, teilt ein Sprecher mit. Auch Einsätze, die im Zusammenhang mit der Baustelle stehen würden, habe es nicht gegeben.

Bis voraussichtlich 9. September müssen sich die Autofahrer in der Kreisstadt noch gedulden und auf Einschränkungen einstellen. In dieser Zeit werden auf der Eberhardstraße der Fahrbahnbelag erneuert und Leitungsrohre ausgetauscht. Laut Bauplan soll die Straße dafür mindestens drei Wochen gesperrt sein, der Abschnitt von der Ulrichstraße bis zum Rathaus sogar bis zum Ende der Sommerferien.

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Sperrung in Ebersberg
:Am Montag beginnen die Bauarbeiten in der Eberhardstraße

Vor allem in den ersten beiden Ferienwochen wird es gewaltige Einschränkungen geben. Die Umleitungen bis Anfang September - inklusive Grafik.

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