Süddeutsche Zeitung

Ebersberg:Greifbare Bilder

Volkshochschule zeigt Ausstellung über die Wiedervereinigung

Von Annalena Ehrlicher, Ebersberg

Würde man heute auf der Straße nach den 4 plus 2 gleich 1- Verhandlungen fragen - wie viele Leute könnten die Frage wohl beantworten? "Ich schätze ganz konservativ auf ungefähr 15 Prozent", vermutet der Ebersberger CSU-Bundestagsabgeordnete Andreas Lenz. Anlass der Überlegung ist die Ausstellungseröffnung "25 Jahre Deutsche Wiedervereinigung" im Gebäude der Volkshochschule Ebersberg. Seit vergangenen Freitag bis Ende des Jahres wird dort die Ausstellung zu sehen sein. Zu ihrer Eröffnung haben sich Lenz und sein Parteifreund, der Landtagsabgeordnete und CSU-Kreisvorsitzende Thomas Huber, eingefunden. Vom Förderkreis der Volkshochschule ist der Vorsitzende Paul Bross vertreten.

VHS-Leiterin Martina Eglauer betont zum Auftakt der Ausstellung: "Demokratie ist die einzige Staatsform, die man lernen muss." Anspruch der Ausstellung sei also unter anderem, gerade den jungen Besuchern ein greifbares Bild von der Zeit des geteilten Deutschlands zu vermitteln. "Auch für das Verständnis der heutigen Politik ist ein Blick zurück wichtig", fügt Eglauer hinzu. "Viele der heute Jungen haben die DDR ja gar nicht mehr erlebt", ergänzt Bross. Diesem Umstand soll die Ausstellung Abhilfe leisten: Mehr als 150 Fotos und Faksimiles, sowie 18 Videopodcasts umfasst die Ausstellung, die im Treppenhaus der VHS ausgestellt ist. Auf fest installierten Plakatwänden werden die wichtigsten Eckdaten, aber auch Momentaufnahmen und Stimmungen, aus den Jahren des geteilten Deutschlands dargestellt.

Huber lobt die leichte Zugänglichkeit der Ausstellung, die die Volkshochschule von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur erworben hat. "Heute haben die meisten Jugendlichen Smartphones, deshalb finde ich es besonders gut, dass die Informationen auch digital zugänglich sind." Über QR-Codes - Strichcodes, über die auf dem Handy Informationen abgerufen werden können - haben Interessierte die Möglichkeit, sich Berichte von Zeitzeugen, Interviews und weiteres Material anzuschauen. "Für uns ist es eine große Aufgabe, den jüngeren Generationen dieses Wissen zu vermitteln", sagte Andreas Lenz. Gerade heute sei eine Ausstellung, die dokumentiere, wie anziehend ein freier Staat mitsamt dem Versprechen auf Wohlstand wirke, besonders aktuell. "Vielleicht kann man so Geschichte erlebbar machen, um daraus zu lernen", fügt Thomas Huber hinzu.

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Quelle:
SZ vom 05.10.2015
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