Manche halten sie für atmosphärisch, andere wiederum ekeln sich vor ihr - solange noch Coronaviren in der Luft umherschwirren, ist sie vor allem aber gefährlich: die stickige Luft in einer vollen Turnhalle. Diese macht sich derzeit noch weitgehend ungehindert in der Sporthalle der Ebersberger Dr.-Wintrich-Realschule breit, denn dort verrichtet noch eine alte Lüftungsanlage aus dem Jahr 2002 ihren Dienst. Im Zuge eines bundesweiten Förderungsprogramms für die Corona-gerechte Um- und Aufrüstung solcher raumlufttechnischer Anlagen, soll nun auch die Realschulturnhalle modernisiert werden. Das haben die Mitglieder des Liegenschaftsausschusses im Kreistag in ihrer jüngsten Sitzung einstimmig beschlossen. Trotz der Zuschüsse vonseiten der Regierung wird die Maßnahme für den Landkreis aber wohl nicht ganz billig, denn die Umrüstung soll insgesamt rund 1,3 Millionen Euro kosten.
Dass der Umbau indes nötig ist, machte Ingenieur Andreas Lackenbauer in der Sitzung deutlich. Demnach werde die Halle derzeit noch mit sehr geringen Außenluftmengen und ohne Wärmerückgewinnung betrieben. "Um jedoch das Infektionsrisiko durch virusbehaftete Partikel zu reduzieren, ist eine ausreichende Frischluftzufuhr zu gewährleisten", heißt es ergänzend dazu in einem Sachbericht der Verwaltung. Konkret müssen die Lüftungsanlagen in den Umkleidezimmern, im Fitnessraum und in der Halle selbst erneuert werden. Pro Lüftung sei Lackenbauer zufolge mit rund 200 000 Euro an Förderung zu rechnen. Einen Teil der verbleibenden Kosten müsste zudem die Stadt Ebersberg tragen, der ein Drittel der Turnhalle gehört.
Man erkenne auch in der Stadtverwaltung die Notwendigkeit einer Sanierung, sagte Ebersbergs Geschäftsleiter Erik Ipsen. Auch wenn das bedeute, dass die Halle einige Zeit nicht zur Verfügung stehe. Für die Baumaßnahmen nämlich veranschlagt das Ingenieurbüro einen Zeitraum von etwa acht Monaten, Beginn soll im Sommer 2023 sein. Ein Teilnutzung werde zwar auch während der Arbeiten möglich sein, allerdings in sehr reduziertem Umfang. Oberste Priorität, so war es in der Sitzung zu erfahren, habe der Schulsport. Die Vereine werden sich demnach hinten anstellen müssen.