Seit 35 Jahren engagieren sich Ehrenamtliche des Frauennotrufs Ebersberg für Frauen, die von Gewalt betroffen sind. Sie stehen vor allem an den Wochenenden zur Verfügung, wenn das mit hauptamtlichen Kräften besetzte Büro in Ebersberg nicht geöffnet ist. Sie nehmen Telefonate Hilfesuchender entgegen und leisten wertvolle „Erste Hilfe“, die manchmal auch darin besteht, eine vorübergehende Unterkunft für Betroffene und ihre Kinder zu finden. Dieser häufig sehr belastende Einsatz ist für den SPD-Ortsverein Ebersberg bereits zum zweiten Mal Anlass, den Verein „Frauen helfen Frauen im Landkreis Ebersberg e.V.“ mit dem Roten Eber auszuzeichnen und dessen Arbeit mit einer Spende in Höhe von 500 Euro zu honorieren.
In Zahlen gelesen ist der Einsatz notwendiger und dringlicher denn je, das zeigt die Zunahme an Fällen von Gewalt gegen Frauen in der Statistik eindeutig. Aber „diese Zahlen sind nicht nur Statistiken, sie stehen für unermessliches Leid, für zerstörte Leben, für Kinder, die ihre Mütter verlieren, und für Frauen, die in Angst leben.“ Darauf hat SPD-Landtagsabgeordnete und Vorsitzende des Sozialausschusses im Bayerischen Landtag, Doris Rauscher, in ihrer Laudatio zur Verleihung des Roten Ebers eindringlich hingewiesen. Dabei betonte sie auch den langen Atem, der seit der Gründung des Vereins 1989 in Ebersberg notwendig war und immer noch ist. Und sie hob das nicht nachlassende Engagement hervor, das die Ebersberger Ehrenamtlichen zeigen. „Ohne die Arbeit des Frauennotrufs wäre das Netz an Unterstützungsangeboten in unserer Region sehr lückenhaft – und das in einer Zeit, in der die Nachfrage nach Beratung und Unterstützung weiter steigt.“

Ebersberger Frauenhaus:„Wir brauchen Geld, sehr viel davon“
Die Trägerschaft des Ebersberger Frauenhauses übernimmt der hiesige Verein „Frauen helfen Frauen“. Zu Beginn des neuen Jahres soll die Einrichtung nun eröffnen – bis dahin braucht es aber Personal und vor allem viele Spenden.
Der Bundestagskandidat der SPD für den Wahlkreis Ebersberg-Erding, Marco Mohr, schildert, wie sehr ihm aus seiner Zeit als Polizist die Einsatzsituationen in Fällen häuslicher Gewalt noch präsent seien. Als Polizeibeamter sei man angehalten, neutral zu bleiben. Umso mehr, so betonte er in seiner Würdigung, seien die Bemühungen des Frauennotrufs von Bedeutung. Die Ehrenamtlichen des Vereins stünden an der Seite der Betroffenen und könnten so im persönlichen, sozialen und psychischen Bereich weiterführend helfen, sich, und häufig auch ihre Kinder, aus der gewaltvollen Situation zu lösen.
Für das langersehnte Frauenhaus im Landkreis Ebersberg hat der Verein Frauennotruf die Trägerschaft übertragen bekommen. Auch wenn sich daraus eine zusätzliche Herausforderung ergeben habe, sagt Karin Huyer, Vorsitzende des Vereins, sei das Frauenhaus ein sehr wertvoller weiterer Mosaikstein, um betroffenen Frauen zu helfen. Karin Huyer, die zusammen mit Helga Khamis, Evelyn Hitzke und Birgitt Stegmann den Preis entgegengenommen hat, bedankte sich bei der SPD Ebersberg für den Preis und die damit verbundene Wertschätzung ihrer Arbeit.