Ebersberg:Forum für Bahnlärmgeplagte

Erhebung im Internet endet am 30. Juni

Derzeit ermitteln alle EU-Staaten Lärmdaten für eine effektive Lärmaktionsplanung in der Umgebung von Bahnstrecken. Mit einer großen Online-Umfrage der betroffenen Öffentlichkeit versucht das in Deutschland zuständige Eisenbahn-Bundesamt (EBA), das Ausmaß der Lärmbelastungen an Schienenwegen außerhalb von Ballungsräumen zu ermitteln - "und niemand weiß es", wie der Ebersberger SPD-Bundestagsabgeordnete Ewald Schurer anmerkt.

"In Anbetracht der laufenden Diskussionen um den stetig zunehmenden Verkehrslärm, hier insbesondere an Eisenbahnschienen, ist es sinnvoll, auch die subjektiven Bewertungen der Betroffenen systematisch zu erfassen. Ich finde es daher völlig unverständlich, dass das Eisenbahn-Bundesamt bisher so wenige Bürgerinnen und Bürger über die Umfrage informiert hat", wundert sich der SPD-Bundestagsabgeordnete Ewald Schurer. Die bereits verlängerte Frist für eine Teilnahme läuft nur noch bis zum 30. Juni. "Ich würde mir wünschen, dass möglichst viele Betroffene an der Erhebung teilnehmen. Gerade unsere dicht besiedelte Region ist beispielsweise mit der Bahnstrecke München-Mühldorf, dem Erdinger Ringschluss oder auch der geplanten Zulaufstrecke zum Brenner-Basistunnel, erheblich von Bahnlärm betroffen. Wenn keine signifikante Zahl an Beschwerden eingeht, könnte das EBA zu der Erkenntnis kommen, dass in unserer Region der Lärmschutz an der Schiene kein Thema sei - genau das Gegenteil ist aber der Fall", betont Schurer.

Allerdings: Etliche Bürgerinnen und Bürger haben bereits jetzt die Möglichkeit genutzt, ihre Belastung durch den Bahnlärm im Internet zu melden. Vor allem aus Zorneding, Kirchseeon und Aßling kommen die Klagen. Und nicht alle Meldungen sind auch tatsächlich auf der Seite zu sehen, darauf hat Ludwig Steininger, Sprecher der "Bürgergruppe für Sicherheit und Lärmschutz an der Bahn" hingewiesen: "Denn bei der Lärmbefragung des Eisenbahn-Bundesamtes gab es auf Seiten des EBA erhebliche datenschutzrechtliche Probleme, die dazu geführt haben, dass das EBA alle von Mitte April bis etwa Mitte Mai abgegebenen Voten aus technischen Gründen nicht mehr in der Landkarte darstellt." Die Befragung finden Interessierte im Internet unter www.laermaktionsplanung-schiene.de.

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