Ebersberg:"Überfahren, ertrunken oder von Hunden gerissen"

Hunde im Ebersberger Forst

"Dem aktuellen Ansturm von Schlittenfahrern, Hundefreunden und Spaziergängern sind Rehe hilflos ausgesetzt", heißt es in einem Appell an Spaziergänger des Deutschen Jagdverbands mit Sitz in Berlin.

(Foto: Photographie Peter Hinz-Rosin)

Mangels Alternativen treibt es die Menschen und ihre Haustiere im Corona-Lockdown hinaus in die Natur. Für Wildtiere bedeutet das Stress - und viele überleben die Begegnung nicht. Eine Spurensuche zwischen Feldern und Wald.

Von Korbinian Eisenberger

Opfer Nummer 46 hat er heute früh gefunden. Am Straßenrand, totgefahren zwischen Landsham und Grub. Mittlerweile hängt das Reh an einem Haken in der Kühlkammer des Jägers. Das linke Horn zerbrochen, die Hinterläufe abgerissen, der Körper blutüberströmt. Emmeran Königer deutet auf eine dunkelrote Stelle. Todesursache? "Wahrscheinlich innere Blutungen." Ein aufgescheuchter Rehbock, der in Panik auf die Straße lief. Normal findet der 30-Jährige in seinem Revier pro Jahr fünf bis zehn Tiere, die auf ähnliche Weise umkommen. Seit Beginn des ersten Corona-Lockdowns im April 2020 hat er nun knapp 50 Rehe in dieser Statistik erfasst. Tod durch Freizeitdruck. Oder wie es der Jäger erklärt: "Überfahren, ertrunken oder von Hunden gerissen."

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