Ebersberg:Fachkräftemangel in der Region

Auch im Landkreis können Stellen nicht mehr besetzt werden

In der Region München fehlen immer mehr Fachkräfte In den Landkreisen Dachau, Ebersberg, Erding, Freising, Fürstenfeldbruck, Starnberg sowie in Stadt und Landkreis München werden bis Ende 2017 über alle Berufsgruppen hinweg etwa 60 000 Fachkräfte zu wenig sein. 5,2 Prozent der angebotenen Arbeitsplätze für Fachkräfte können nicht besetzt werden.

Zu diesem Ergebnis kommt die jüngste Auswertung des IHK-Fachkräftemonitors Bayern. Ganz oben auf der Wunschliste der Betriebe stehen Industriemeister in der Mess- und Prüftechnik, CAD-Konstrukteure oder REFA-Techniker. Hier kann fast jede sechste Stelle nicht besetzt werden. Außerdem fehlt es an Maschinenbauingenieuren. "Der Fachkräftemangel bremst die bayerische Wirtschaft massiv. Betriebe müssen Aufträge verschieben oder ablehnen, weil die Kapazitäten nicht vorhanden sind", sagt Peter Driessen, Hauptgeschäftsführer des Bayerischen Industrie- und Handelskammertags (BIHK). "46 Prozent der Betriebe sehen die zunehmenden Personalengpässe als Risiko für ihr Geschäft."

Im bayerischen Vergleich ist Oberbayern am meisten betroffen: 89 000 Fachkräfte fehlen, das sind fast 40 Prozent des bayerischen Defizits. Bis 2030 werden in der Region München 105 000 Stellen unbesetzt sein. "Viele Branchen leiden darunter, dass die Nachwuchskräfte an den Bedürfnissen des Arbeitsmarkts vorbei ein Studium und akademische Abschlüsse anstreben", sagt Driessen. Dabei seien Meister und Fachwirte wegen ihrer großen Praxiserfahrung viel gesuchter und hätten oftmals bessere Karriere- und Verdienstaussichten als Akademiker. Driessen fordert auch mehr Frauen als Fach- und Führungskräfte, um den Personalengpass zu lindern. Außerdem setzt sich der BIHK für ein besseres Image der beruflichen Ausbildung, mehr Zuwanderung und flexiblere Renteneintritte ein. Ein verlängertes Arbeitslosengeld zur Qualifizierung lehnt er ab: "Das ALG-Q wäre als riesige Weiterbildungsbrücke in die Rente der neuerliche Beginn eines Fachkräfte-Aderlasses."

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