Süddeutsche Zeitung

Ebersberg:Erzählte Geschichte

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Zeitzeugen aus Oberpframmern berichten von der Nachkriegszeit

Oberpframmern - Erzählte Erinnerungen sind eigentlich wie Geschichtsunterricht - nur viel besser. Denn die Vergangenheit wird dadurch viel persönlicher und mitreißender erlebbar, so dass man einfach hinhören muss. Und wenn diese Geschichten auch noch aus der eigenen Ortschaft stammen, sind sie dadurch freilich noch viel spannender. Zu erleben ist das an diesem Mittwoch, 18 Oktober, in Oberpframmern: Um 19.30 Uhr findet in der dortigen Gemeindebücherei der Vortragsabend "Dahoam - Teil zwei" statt, bei dem Erinnerungen von Pframmingern zu hören und historische Fotoaufnahmen zu sehen sein werden.

Um erzählte Geschichte festzuhalten, waren Federick Schneider und Jakob Huber mit einem Aufnahmegerät, einem Fragenkatalog und mit einer großen Portion Neugierde in Ober- und Niederpframmern unterwegs und befragten gezielt ausgesuchte Menschen nach ihren Erinnerungen an die Nachkriegszeit. Denn die Idee der "Dahoam"-Serie ist es, vor Ort alte Geschichten aufzunehmen, damit sie nicht in Vergessenheit geraten. "Diese Erzählungen enthalten nämlich wichtige und interessante Informationen für die Dorfgeschichte, und darum wäre es schade, wenn sie verloren gehen würden", sagt Barbara Huber von der Bücherei, die das Projekt organisiert.

Die Erzählungen des zweiten Teils spielen sich alle in der Nachkriegszeit ab, Themen sind die damaligen Flüchtlinge in Oberpframmern sowie die Landwirtschaft. Zeitzeugen erzählen von ihren Erfahrungen und wie es ihnen damals erging. Die Offenheit und Bereitschaft zu Erzählen sei unter den Zeitzeugen, die zwischen 80 und 85 Jahre alt sind, erstaunlich groß gewesen, sagt Huber. "Sie freuten sich darüber, von ihren Erlebnissen berichten zu können und so bei jungen Leuten Interesse an der Nachkriegszeit zu wecken." Das besondere an den Geschichten sei vor allem, dass sie sehr persönlich seien und dadurch berührend wirkten: Weil der Zuhörer sich gut in die Lage des Erzählers hinein versetzen könne, wecke das besonders große Empathie. Die Pframmerner Erzählungen werden - nach Themen sortiert und teils gekürzt - vom Band abgespielt wie ein Hörbuch. Währendessen sind auf einer Leinwand Bilder, die die Erzähler dem Interview-Team mitgegeben haben, zu sehen.

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SZ vom 18.10.2017 / slr
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