Ebersberg:Endlich Transparenz

Schwangerenberatung soll weiter verbessert werden

Über viele Jahre hinweg durfte der Landkreis bei der Kommunalen Schwangerenberatung für die Region München Nord/Ost zwar mitzahlen, aber dennoch nicht erfahren, wie viele Frauen aus dem Landkreis Ebersberg das Angebot überhaupt genutzt haben. Datenschutz war das Hauptargument der Verantwortlichen des Zweckverbands, dabei hatte der Kreis weder Auskunft über Namen noch über sonstige persönliche Daten der Frauen verlangt. "Das war immer so ein gewisses Reizthema im Landkreis", sagte Landrat Robert Niedergesäß (CSU) in der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Soziales, Familie, Bildung, Sport und Kultur (SFB). Inzwischen allerdings geht es zwischen den Partnern transparenter zu, auch die Zahlen erhält der Landkreis mittlerweile.

Sie beweisen zwar, dass aus dem Kreis Ebersberg vergleichsweise wenig Frauen das Beratungsangebot nutzen - von 1709 beratenen Personen im Jahr 2016 stammten nur 104 aus dem Kreis Ebersberg -, dennoch ist der Kreis gesetzlich verpflichtet, die Angebote der Schwangerenberatung zu unterstützen. Ein Ausstieg aus dem Zweckverband, dem außerdem die Kreise Erding, Freising und München sowie die Gemeinden Ismaning und Unterföhring und die Stadt Garching angehören, würde außerdem nicht die nötige Zweidrittelmehrheit finden.

Allerdings gibt es nun Bestrebungen, das Beratungsangebot der Schwangerenkonfliktberatung Ismaning - die für den Zweckverband tätig ist - bekannter zu machen und zu verbessern. Eine Maßnahme soll dabei auch sein, die Außensprechstunden der Beratungsstelle neu zu strukturieren. Bisher finden die Beratungen außer in Ismaning auch einmal wöchentlich im Ebersberger Landratsamt statt - am selben Ort, ein paar Türen weiter, hält auch das Landratsamt sein eigenes Beratungsangebot für Schwangere vor. "Keine so glückliche Konstellation", sagte Elfi Melbert, die das Thema im Haus betreut. Daher soll nun nach neuen Räumen im Bereich Grafing oder Kirchseeon gesucht werden, auf jeden Fall aber im S-Bahn-Bereich. Ganz einfach gestalte sich das aber nicht, so Melbert, da es für die Schwangerenberatung sehr strikte Vorgaben gebe, etwa einen separaten Eingang. Als mögliche Orte für ein Beratungsbüro werden derzeit das Jugendzentrum in Kirchseeon oder das Familienzentrum in Grafing geprüft. Darüber hinaus soll sich die Beratungsstelle künftig mehr auf ihren eigentlichen Auftrag - die Beratung der Schwangeren - konzentrieren, weniger auf die Trennungsberatung, die nicht zu den Aufgaben des Zweckverbands gehört.

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