Ebersberg:Endlich!

Gerade noch vor dem meteorologischen Herbstbeginn ist der Sommer im Landkreis angekommen. Und die Menschen sind fest entschlossen, die wunderbaren Tage zu genießen.

Von Daniela Weichselgartner

Endlich Sommer, lange genug hat er sich Zeit gelassen. Immerhin sind die Sommerferien noch nicht vorbei - und die Menschen im Landkreis genießen die heißen Tage. Einige Eindrücke von einer kleinen Rundtour:

Nur nicht stillhalten

Ein paar kraftvolle Hopser für den Schwung, schon fliegt der kleine Körper in die Höhe und dreht sich einmal um die eigene Achse. "Den Salto hab ich einfach mal probiert, und dann hat's irgendwann geklappt", erzählt der siebenjährige Florian stolz. Zusammen mit Ludwig, Thomas und Bruno hüpft er vergnügt und mit breitem Kinderlächeln im Gesicht auf dem Trampolin im Garten des Nirschlhofs in Gasteig umher. Die kleine Nora tapst zuerst mit unsicheren Schritten zwischen den "wuiden Buam" umher, aber deren energiegeladene Herumtoberei wird ihr schnell zu viel. Am Rand des Netzes sitzend verzieht sie zuerst die Mundwinkel, dann stehlen sich die ersten Tränen in die Kulleraugen, bis sie schließlich bitterlich zu weinen anfängt. Die Tränen sind jedoch schnell getrocknet und auf Papas Arm zuschauen ist bei dieser Hitze sowieso angenehmer. Auch der Hund hat sich gegen übermäßige Bewegung entschieden und ruht sich im Schatten des Trampolins aus.

Nur nicht bewegen

Majestätisch blickt er in die Weite, umgeben von seinen Damen. Der Hirsch in Pullenhofen genießt sein Leben im Schatten und lässt sich auch von den Gästen am Zaun nicht beeindrucken, während viele der weiblichen Tiere angestürmt kommen. Natürlich ist das dargebotene Gras köstlicher als das innerhalb des Zaunes. Doch die grünen Halme können den Chef mit dem mächtigem Geweih nicht reizen. Sein Plätzchen im Schatten des Zaunes will er bei diesen Temperaturen nicht verlassen.

Ein Urwald im See

Einsam liegt er da, der Maximiliansee in Steinhöring. Lediglich zwei Badegäste trifft man an. "Es ist ein schöner Badesee und dass wir alleine sind, stört uns nicht, im Gegenteil", erzählen die beiden. Ins Wasser haben sie sich noch nicht gewagt, sondern nur die warmen Sonnenstrahlen auf den Bauch scheinen lassen. Was vom Baden ein wenig abhält, sind die Algen, die in der Seemitte als dichter Urwald sprießen. Die Fische hingegen freuen sich. Ein Schwarm winziger Tierchen schwimmt munter umher, und ein Karpfen bahnt sich seinen Weg durch die vom Grund aufragenden Pflanzen. Dennoch ist das Wasser glasklar, auch wenn einige Bereiche einem Unterwasser-Gewächshaus gleichen. Außerdem, ja, der Test mit der Hand bestätigt es, ist der Maximiliansee eiskalt. Eigentlich eine tolle Erfrischung bei diesen hohen Temperaturen.

Nichts nervt

Das Radio auf volle Lautstärke aufgedreht fährt man an saftig-grünen Wiesen und mannshohen Maisfeldern vorbei. Milow singt: "Where did the summer go?" Der Sommer ist nirgends hingegangen, er ist genau hier und jetzt, wenn bei offenem Fenster die Haare im Fahrtwind flattern. Selbst der gemächlich tuckernde Traktor, den man auf der schmalen Straße nicht überholen kann, hat nicht wie sonst ein genervtes Stöhnen zu Folge. Bei der reduzierten Geschwindigkeit erfreut man sich dagegen am Goldgelb der Sonnenblumen, die sich in einer leichten Brise wiegen. Beinahe scheinen sie dem Vorbeifahrenden zuwinken zu wollen.

Donut im Wasser, Süßes im Kiosk

Die Wiese am Steinsee ist übersät mit bunten Handtüchern, Schwimmflügeln, Schnorcheln und anderen Dingen, die man für einen gelungenen Badetag benötigt. Fast wie am Strand liegt ein leichter Duft von Sonnencreme in der Luft. Es ist hier wirklich fast so schön wie am Meer, dem stimmen einige Schulkinder, die auf ihren Handtüchern Karten spielen, zu. Hier gibt es sogar Delfine, aber leider nur in Form von aufblasbaren Gummitieren. Statt der guten alten Luftmatratze trifft man eine erstaunliche Formenvielfalt an. Wem beim Anblick von Schwimmreifen in Donutform das Wasser im Mund zusammenläuft, der sollte den Weg zum Kiosk auf sich nehmen. Dort lassen knallbunte Süßigkeiten das Kinderherz höher schlagen.

Schweißtreibendes und Eiskaltes

Kräftig in die Pedale getreten hat das Trio schon, nun gönnt es sich ein kaltes Bier im Biergarten der Schlossgaststätte Falkenberg. Die zwei Männer und ihre weibliche Begleitung sind auf einer von der SZ vorgestellten Radtour unterwegs. "Man fährt durch wunderschöne Natur und die Straßen sind auch größtenteils ruhig," schwärmen sie. Eine Pause hat man sich nach 25 Kilometern Strecke verdient. In Falkenberg können die fleißigen Radler unter Schatten spendenden Kastanien und bei einem wunderschönem Ausblick mit dem bayrischen Nationalgetränk anstoßen.

Die Qual der Wahl

Mehr der rosaroten, kühlen Masse passt nicht auf den Löffel, den sich Flora in den Mund schiebt. Das kleine Mädchen löffelt die süße Köstlichkeit mit Hingabe. Die Frage nach ihrer Lieblingssorte beantwortet sie nach einigem Zögern mit einem gewispertem: "Mango". Es ist ja auch gar nicht so einfach, sich bei der großen Auswahl, die sich in der Theke der Grafinger Eisdiele befindet, zu entscheiden. Wenn man seine Wahl getroffen hat, steht eine weitere Herausforderung an. In der einen Hand eine üppige Eiskugel, in der anderen das Steuer, so ist das Ausparken kein Kinderspiel. Und dann muss man auch noch schnell genug schlecken, damit die kalte Kostbarkeit nicht zu einem bunten Rinnsal veräuft.

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