Ebersberg:Elf Prozent mehr Neugründungen

Vor allem im Handel machen sich viele selbständig.

Auch im zweiten Jahr der Corona-Pandemie haben viele Gründerinnen und Gründer im Landkreis Ebersberg den Schritt in die Selbstständigkeit gemacht: Die Zahl der Neugründungen ist 2021 im Vergleich zum Vorjahr um elf Prozent auf 1200 gestiegen und hat damit den höchsten Stand seit mehreren Jahren erreicht, so Berechnungen der IHK für München und Oberbayern. Diese Zahlen beruhen auf Daten des bayerischen Landesamts für Statistik. Damit setzte sich im vergangenen Jahr der Dämpfer aus dem ersten Corona-Jahr 2020 nicht fort, wie die IHK in einer Pressemitteilung feststellt.

Neugegründet wurde in der Region vor allem im Handel, im Dienstleistungsbereich sowie im Bereich Kommunikation und Information. Neben den Neugründungen gab es 2021 im Landkreis Ebersberg zudem mehr als 70 Firmenübernahmen, vor allem im Handel und Baugewerbe. Grundsätzlich sieht die IHK einen starken Trend zu Gründungen im E-Commerce und in digitalen Dienstleistungen. Der Kampf gegen Corona hat zudem Gründungen im Gesundheitssektor befördert. Selbstständige in Bereichen wie stationärem Handel, Gastronomie oder Veranstaltungswirtschaft haben teilweise Neuanfänge gewagt.

"Hochkonjunktur hat zudem wie in den Vorjahren das Gründen im Nebenerwerb. Im vergangenen Jahr dürfte die verbreitete Kurzarbeit diese Entwicklung noch einmal beflügelt haben", sagt Sonja Ziegltrum-Teubner, Vorsitzende des IHK-Regionalausschusses Ebersberg. Sie setzt sich für eine stärkere Kultur der Selbstständigkeit ein. Dazu gehöre ein besseres Gründungsklima mit weniger Bürokratie und einfacheren Steuerregeln. "Bereits in der Schule müssen außerdem die Chancen und der Wert des Unternehmertums für die Gesellschaft deutlich gemacht werden", fordert Ziegltrum-Teubner. Die Vorsitzende betont zudem die herausragende Rolle der Existenzgründerinnen und Existenzgründer innerhalb der regionalen Wirtschaft: "Start-ups und neue Unternehmen stehen für Innovationen und Dynamik. Sie legen das Fundament für zukünftige wirtschaftliche Erfolge." Positiv sieht die IHK den Trend zur besseren Vorbereitung einer Gründung, der durch die Beratungsangebote der Kammer befördert wird. Auch der Trend zur Gründung im Nebenerwerb zeige, dass viele Gründer den Sprung in die Selbstständigkeit zunächst mit weniger Risiko ausprobieren.

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