Ebersberg:Ein Lesegerät für viele Bücher

Sechs Bibliotheken im Landkreis schließen sich digitalem Trend an

Von VivianE Rückner, Ebersberg

E-Books sind für viele Menschen, die gerne lesen, nicht mehr wegzudenken; gerade auf Reisen ist es praktisch, keine schweren Bücher transportieren zu müssen, so ihr Argument. Diesem digitalen Medien-Trend haben sich auch einige Bibliotheken im Landkreis Ebersberg angeschlossen. Sechs der Büchereien gehören inzwischen zum Verbund "Leo-Sued - Lesen Online Suedbayern", der es den insgesamt 51 Mitglieder-Bibliotheken ermöglicht, Online-Medien anzubieten: e-Books, e-Paper und e-Audio. Um auch auf die digitalen Bestände der Bibliotheken zugreifen zu können, braucht man lediglich eine Leserkarte und ein Lesegerät, das PDF oder ePub Formate unterstützt. Eine Altersgruppe, die bei der Nutzung besonders hervorsticht, gibt es nicht, erzählt Gabi Schlereth, Leiterin der Bücherei Zorneding. Viele Nutzer bevorzugten die digitalen Bücher, da man die Helligkeit und die Schriftgröße einstellen kann, erklärte sie.

Bereits jetzt beträgt der Medienbestand des Bibliotheken-Verbundes etwa 34000 Titel und es kommen monatlich durchschnittlich 680 Medien dazu, berichtet Manuela Reinhardt, Leiterin der Gemeindebücherei Kirchseeon. Für alle, die sich in der Rubrik digitales Lesen noch nicht so gut auskennen, veranstaltet die Gemeindebücherei Zorneding Infoabende einmal im Monat, bei dem das Ausleihen der elektronischen Medien genau erklärt wird, ansonsten stehen die Mitarbeiter in allen Bibliotheken den Nutzern bei Fragen zur Seite.

Etwa zehn Prozent betrug die "Onleihe" im Vergleich zu allen ausgeliehenen Werken im Jahr 2016 in den Bibliotheken Ebersberg, Kirchseeon, Grafing, Vaterstetten und Zorneding. Die Favoriten bei den ausgeliehenen Bücher seien in etwa die gleichen, ob online oder gebunden, berichtet Schlereth. Allerdings sei es schwierig, alle Bücher auch online anzubieten. Margit Napieralla, Leiterin der Stadtbücherei Ebersberg, erklärt, dass die Leihlizenzen der elektronischen Bücher ziemlich teuer sein können.

2013 wurde der Leo-Sued Verbund gegründet, anfangs waren nur 20 Bibliotheken Mitglied, heute sind es bereits 51. Gefördert und koordiniert wird der Verbund vom Sankt Michaelsbund, dem katholischen Medienhaus; der Verbund arbeitet außerdem mit der Firma "Di-ViBib - digitale-virtuelle Bibliotheken" - zusammen, die alle E-Medien-Vereine unterstützt und somit auch die online-Bibliothek von Leo-Sued.

Auch Vaterstetten bietet eine Online-Bibliothek an, gehört aber dem Verbund "Biblio-load" mit sieben weiteren Bibliotheken, alle außerhalb von Ebersberg, an.

Warum es so wichtig sei, auch eBooks und ähnliches anzubieten, erklärt Leiterin Christina Walser: es sei die Aufgabe einer Bibliothek, seine Medienvielfalt darzustellen; man könne sich nicht davor verschließen, dass die "Entwicklung immer mehr zu digitalen Medien geht".

Die Kosten werden bei allen Bibliotheken vom Etat der Kommunen bezahlt. Die Zusatzkosten seien nicht sehr hoch, so Napieralla preis, da die Kosten der Leihlizenzen bei den Verbänden unter den Mitgliedern aufgeteilt würden. Durch die Aufnahme der digitalen Medien in den Bestand der Bibliotheken ist die Hoffnung groß, mehr Menschen zum Lesen zu motivieren.

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