Ebersberg:Drum prüfe, wer sich ewig bindet

Lebenspartnerschaften sind im Landkreis kaum gefragt

Über die Frage, ob auch gleichgeschlechtliche Paare heiraten dürfen, wird aktuell wieder viel diskutiert. Gegner der Homo-Ehe verweisen gerne darauf, dass es doch nicht gleich eine richtige Hochzeit sein muss, schließlich gibt es ja noch die eingetragene Lebenspartnerschaft. Doch diese ist zumindest im Landkreis Ebersberg kein großer Renner, auf den Standesämtern werden zwar viele Ehen, aber kaum eingetragene Lebenspartnerschaften geschlossen.

Das größte Standesamt im Landkreis ist das der Stadt Ebersberg. Denn dort ist man nicht nur für die Kreisstadt selbst, sondern auch für die Nachbargemeinden Kirchseeon, Aßling, Frauenneuharting und Emmering zuständig. Dementsprechend hoch ist auch die Zahl der Eheschließungen, laut Standesbeamtin Bianca Kerbstein sind es pro Jahr etwa 100 Paare, die sich in Ebersberg trauen lassen. Sehr viel weniger Nachfrage bestehe nach der Lebenspartnerschaft, gerade einmal zwei davon hat das Standesamt der Kreisstadt im vergangenen Jahr eingetragen. Sehr viel mehr waren es seit Einführung der Lebenspartnerschaft 2001 auch nie, sagt Kerbstein, und für dieses Jahr wird kein großer Ansturm erwartet, "die Tendenz ist nicht steigend." Ähnlich ist es auch in der Nachbarstadt Grafing, sagt Franz Oswald, Leiter des Referats Öffentliche Sicherheit und Ordnung, das auch das Standesamt umfasst. Im vergangenen Jahr wurde dort keine einzige Lebenspartnerschaft geschlossen, aber etwa 60 Ehepaare trauten sich. In den Jahren 2012 und 2013 hatte sich jeweils ein Paar in Grafing für die Lebenspartnerschaft entschlossen.

Auch im Landkreisnorden "liegt die Ehe deutlich vorn", wie Poings Rathaussprecher Thomas Stark erklärt. In seiner Gemeinde gibt es pro Jahr etwa 70 Eheschließungen aber lediglich zwei bis drei neu eingetragene Lebenspartnerschaften. Auch hier sei kein Trend oder eine Veränderung zu erkennen, die Zahl der neuen Lebenspartnerschaften sei seit dem Jahr 2001 unverändert. Dies trifft auch auf Markt Schwaben zu, hier sind die Zahlen fast identisch, mit jenen der Nachbarn. Laut Beate Käser vom Sachgebiet Bürger und Familie heiraten in der Marktgemeinde jedes Jahr etwa 60 Paare, dagegen werden lediglich ein bis zwei neue Lebenspartnerschaften pro Jahr verzeichnet. Sehr viel mehr sind es auch in der größten Landkreisgemeinde nicht. Laut der Vaterstettener Standesamtsleiterin Brigitte Beyer gibt es "bei weitem nicht so viele Lebenspartnerschaften wie Ehen". Das Verhältnis entspricht in etwa jenen der anderen Landkreiskommunen: gut 80 Vaterstettener Paare lassen sich jährlich trauen, hingegen werden im Vaterstettener Rathaus lediglich ein bis zwei neue Lebenspartnerschaften pro Jahr geschlossen.

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