Ebersberg:Die Schützlinge immer im Visier

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Dass er ein zielstrebiger Mensch ist, darf von Andreas Blaschke behauptet werden. Er trainiert das Bundesligateam der Ebersberger Bogenschützen. (Foto: privat)

Andreas Blaschke trainiert die Bundesligamannschaft der Bogensport-Gemeinschaft Ebersberg

Von Henry Miller, Ebersberg

Er hat ins Schwarze getroffen. Das kann Andreas Blaschke mit Sicherheit über die Wahl seines Hobbys sagen. Der 48-Jährige ist Trainer und Schütze in der Bundesligamannschaft der Bogensport-Gemeinschaft Ebersberg (BSG). Vor einer Woche stand Blaschke mit seinem Team zum fünften Mal in Folge im Ligafinale in Wiesbaden. Geschossen wurde aus 18 Metern Entfernung auf eine Zielscheibe mit einem Durchmesser von 20 Zentimetern.

Blaschke ist Pfeil und Bogen aber nicht etwa in die Wiege gelegt worden. "Es war in meiner Jugendzeit, da habe ich einen Freund zum Bogenschießen begleitet. Ich wollte ihm ein wenig zusehen", erinnert sich Blaschke. Der Sport habe ihn zwar gleich fasziniert, wie er sagt. Aber richtig begonnen hat er damit dennoch erst im Alter von 30 Jahren. "Vorher war einfach keine Zeit." Bei der BSG ist er seit sechs Jahren im Einsatz. Zuvor war er in seinem Heimatort Maisach viele Jahre lang Bezirkstrainer. "Das Trainersein ist einfach wie für mich gemacht", sagt er begeistert. Die Als die Ebersberger bei ihm anfragten, hatten sie ihn allerdings zunächst als Schützen im Visier. Seit zwei Jahren trainiert er nun aber auch die Bundesligamannschaft.

"Ein guter Bogenschütze braucht eine unglaublich hohe Konzentrationsfähigkeit, Präzision, gute Koordination und natürlich starke, mentale Fähigkeiten", erzählt Blaschke. Wer mit dem Bogenschießen anfängt, brauche erst einmal ein paar Monate, um überhaupt zu lernen, wie man sich richtig gut fokussiert, erklärt er weiter. "Das muss man einerseits direkt beim Schießen üben", genauso könne man sich das aber auch vor seinem inneren Auge vorstellen und den ganzen Tag lang in allen möglichen Situationen üben. "Man muss lernen, seinen Körper runter zu bringen."

Als Trainer eines Bundesligateams ist Blaschke zeitlich stark eingespannt. Hauptberuflich arbeitet der 48-Jährige aber in einem Labor im Bereich der Molekularbiologie in Maisach. Nicht schlecht natürlich, aber es wäre schon was, als Trainer sein Geld zu verdienen. Mit dem Zeitaufwand, den sein Hobby einfordert, hadert er nicht. "So ist es halt, wenn man etwas so gerne tut. Man nutzt jede freie Sekunde dafür die man hat", sagt er.

Bestätigt wird das Engagement durch die Erfolge seiner Schützlinge. Wie zum Beispiel von Katharina Bauer im Jahr 2012. Als sie anrief, um ihrem Trainer überglücklich mitzuteilen, dass sie Junioren-Europameisterin geworden ist, "war das ein unglaublicher Moment für mich, den ich nie vergessen werde. Aber generell macht es mich einfach froh es zu sehen, wie die Schützen Spaß am Sport haben."

Das kann Andreas Blaschke im Sommer auf hohem Niveau sogar in Ebersberg erleben. Am 18. Juni findet in der Kreisstadt in internationales Turnier statt. Aber egal, wie die Schützen der BSG dabei abschneiden, ins Schwarze treffen sie bei Blaschke in jedem Fall.

© SZ vom 25.02.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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