Ebersberg:Die Physik der Schlagsahne

Der 21. Juni ist Sommeranfang und "Tag der kleinen Forscher"

Von Rita Baedeker, Ebersberg

Wie kommt das Salz ins Meer? Na ja, dieses Rätsel hat vor längerer Zeit unter anderem die Romanautorin Brigitte Schwaiger geklärt. Aber es gibt in der großen weiten und der kleinen Welt vor der Haustüre noch viele andere offene oder halb offene Fragen, mit deren Lösung sich wissensdurstige und experimentierfreudige Kinder beschäftigen. Zum Beispiel, warum der Kuchen beim Backen aufgeht (oder auch nicht), warum Limonade sprudelt und weshalb Wasser unter bestimmten Bedingungen zu Eis erstarrt.

Am Dienstag, 21. Juni, ist nicht nur Sommeranfang, es ist auch der "Tag der kleinen Forscher". Familien, Kitas, Horte und Grundschulen sind aufgefordert, sich an diesem bundesweiten Mitmachtag mit eigenen Aktionen zu beteiligen. Das Motto lautet: "Willst du mit mir feiern?" Feiern, klar, das macht kleinen wie großen Menschen Spaß. Doch auch rund ums Fest stellen sich spannende Fragen aus Natur, Mathematik und Technik, denen nachzugehen sich lohnt.

Natürlich könnte man auch Mama oder Papa fragen, warum die Schlagsahne für den leckeren Kuchen sauer ist, obwohl sie ganz frisch gekauft wurde; aber viel aufregender ist es doch, selber etwas herauszufinden, die Aggregatzustände des Wassers oder das Verhalten der Milchsäurebakterien bei hohen Temperaturen zu untersuchen; und während man die Party ins rechte Licht rückt, einiges über Stromkreise, Farben, Licht und Schatten zu erfahren. Und vielleicht auch den Grund, warum das Windlicht immer wieder ausgeht.

"Naturwissenschaften, Technik und Mathematik, das klingt oft abstrakt und alltagsfern", sagt Michael Fritz, Vorstandsvorsitzender der Stiftung "Haus der kleinen Forscher" in Berlin. Aber das stimme nicht. Über all gebe es Möglichkeiten, natürliche Phänomene zu entdecken und zu erklären. Die gemeinnützige Stiftung engagiert sich seit zehn Jahren für eine bessere Bildung von Mädchen und Jungen bis zum Grundschulalter in den Bereichen Naturwissenschaften, Mathematik und Technik. Ein bundesweites Fortbildungsprogramm für Lehrkräfte gibt es auch. Partner der Stiftung sind die Helmholtz-Gemeinschaft, die Siemens Stiftung, die Dietmar Hopp- und die Deutsche Telekom Stiftung.

Damit sich der Forschergeist nicht nur mit einem einzigen Tag zufriedengeben muss, hat die Stiftung eine interaktive Deutschlandkarte herausgegeben, auf der allerlei Orte verzeichnet sind, an denen man auch an anderen Tagen auf Entdeckungsreise gehen und losforschen kann: zu Hause, im Wald, auf dem Spielplatz, am See, im Gartenbeet. Vorgeschlagen werden Botanische Gärten, Aquarien, Zoos, Planetarien, Museen und andere Orte mehr. Im Raum München und Oberbayern werden das Bauernhofmuseum Jexhof bei Fürstenfeldbruck, das Freilichtmuseum Markus Wasmeier in Schliersee, der Berchtesgadener Salzstollen und das Staatliche Museum ägyptischer Kunst in München genannt. Ebersberg steht (noch) nicht in der Liste, man findet aber auch hier im weitläufigen Forst ein riesiges Forschungsgelände direkt vor der Haustür. Anregungen in Hülle und Fülle bietet auch das Museum Wald und Umwelt.

Ein kostenloses Aktionspaket können Kitas, Horte und Grundschulen unter der Internetadresse www.tag-der-kleinen-forscher.de bestellen, die interaktive Karte findet man dort unter dem entsprechenden Link.

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