Ebersberg:Das Geld fließt in die Straßen

Ebersberg: Böse Schlaglöcher und aufgerissene Bankette machen die Rumpelpiste zwischen Antholing und Thal zu einer durchaus gefährlichen Wegstrecke.

Böse Schlaglöcher und aufgerissene Bankette machen die Rumpelpiste zwischen Antholing und Thal zu einer durchaus gefährlichen Wegstrecke.

(Foto: Peter Hinz-Rosin)

Der Landkreis muss im kommenden Jahr deutlich mehr für Sanierungen ausgeben. Am teuersten wird die Reparatur der Strecke zwischen Antholing und Thal: 585 000 Euro soll die zwei Kilometer kosten

Von Wieland Bögel, Ebersberg

Auf manche Rekorde kann man gerne verzichten, ja man wäre sie am liebsten gleich wieder los. Etwa jenen, den die Kreisstraße 15 von der kleinen Gemeinde Antholing bei Glonn in Richtung Thal hält. Sie gilt als die schlechteste Straße im Besitz des Landkreises. Allerdings wohl nicht mehr lange, der Umwelt- und Verkehrsausschuss hat nun zugestimmt, die Sanierung der EBE 15 im kommenden Jahr anzugehen, genau wie drei weitere Straßenbauprojekte, die schon länger auf der Warteliste stehen. Damit erhöhen sich die Investitionen in Straßensanierungen erheblich. Statt wie in einem ersten Haushaltsentwurf geplant 1,17 Millionen Euro wird der Landkreis im kommenden Jahr dafür wohl mindestens 2,48 Millionen Euro ausgeben müssen.

Eigentlich hatten der Kreis- und Strategieausschuss und der Kreistag bei der ersten Haushaltsvorberatung vor der Sommerpause den Ausschüssen ein striktes Sparprogramm verordnet. Vorgestellt wurde damals ein Zahlenwerk im Gesamtvolumen von 53,2 Millionen Euro, immerhin 4,3 Prozent mehr als im laufenden Jahr. Zu viel befanden die Kreisräte und beschlossen, dass die Kosten um nicht mehr als 2,5 Prozent steigen dürften.

Und tatsächlich scheint man im Bereich Umwelt und Verkehr im kommenden Jahr dieses Ziel übererfüllen zu können. Sind heuer noch 4,761 Millionen Euro für laufende Aufgaben eingeplant, werden es 2016 nach ersten Berechnungen von Landkreiskämmerin Brigitte Keller sogar nur noch 4,757 Millionen Euro sein. Wobei das erfreuliche Ergebnis allerdings ausgerechnet einem eher unerfreulichen Zufall zu verdanken ist: Wegen des anhaltenden Desinteresses der Fahrgäste wird die Nachtexpress-Buslinie zum Jahresende eingestellt, was dem Landkreis eine Ersparnis von mindestens 121 000 Euro bringt. Ansonsten wäre das Budget wahrscheinlich kräftig über sogar das von den Kreisräten verworfene Plus von 4,5 Prozent angestiegen. So dürften sich etwa die Kosten für die Schülerbeförderung im kommenden Jahr um 78 180 Euro auf dann 983 790 Euro erhöhen. Grund sind unter anderem die Fahrten der unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge in die umliegenden Berufsschulen in Wasserburg und München. Teurer geworden ist aber auch der Straßenunterhalt, muss der Landkreis dafür heuer noch 1,62 Millionen Euro ausgeben, sind es 2016 wohl schon 1,74 Millionen. Auch bei den Personalkosten geht es nach oben, 3,91 Millionen Euro stehen für 2016 im Plan und damit 106 850 mehr als heuer.

Richtig teuer wird es im kommenden Jahr aber bei den Investitionen, denn der Ausschuss beschloss, einige schon länger anstehende Straßensanierungen von der Warteliste zu nehmen. Das wohl teuerste davon ist die Reparatur der wohl schlechtesten Kreisstraße, eben jener von Antholing zur Landkreisgrenze. 585 000 Euro sind für die Reparatur des knapp zwei Kilometer langen Abschnittes eingeplant, vielleicht wird es aber sogar billiger. Denn ob man wirklich eine Komplettsanierung samt Trag- und Deckschicht vornehmen müsse, sei noch nicht klar, sagte Finanzmanagerin Brigitte Keller. Das müsse erst untersucht werden. Braucht man nur eine Deckensanierung, reiche auch eine Viertelmillion.

Noch etwas weniger, nämlich je 200 000 Euro, sind für die Sanierung der Brücke an der EBE 12 über die Moosach bei Moosach und für den Einbau einer neuen Deckschicht an der EBE 14 zwischen Egmating und Neuorthofen vorgesehen. Etwa 325 000 Euro soll die neue Fahrbahndecke auf der EBE 15 zwischen Kulbing und der Staatsstraße 2079 kosten.

Für vier weitere Projekte sahen die Kreisräte keinen akuten Bedarf, diese von der Warteliste zu nehmen. Das mit 1,2 Millionen Euro teuerste davon ist die Umgehungsstraße Weißenfeld/Parsdorf, für die es aber noch keine konkrete Planung gibt. Ebenfalls noch mindestens ein Jahr warten muss der Einbau einer neuen Deckschicht auf der EBE 13 zwischen Glonn und Bruck für 820 000 Euro, der Ausbau der EBE 9 bei Schaurach für 755 000 Euro sowie die Fahrbahnverstärkung der EBE 8 bei Nettelkofen für 505 000 Euro.

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