Es ist erst wenige Tage her, als sich Leonie Huber mittags mit einigen Flyern vor einer weiterführenden Schule im Landkreis Ebersberg postiert hat. Die 19-Jährige ist Mitglied im mittlerweile gut 30-köpfigen Organisationsteam des Ebersberger Christopher Street Day (CSD). „Ich habe darauf geachtet, nicht aufdringlich zu sein“, sagt sie. „Wenn jemand nicht wusste, was der CSD ist, habe ich es erklärt. Und ich habe eigentlich immer dazu gesagt: Hey, ich fände es cool, wenn du vielleicht auch Bock hast, zu kommen – aber wenn du nicht magst, ist das auch ok.“ Zwei Jungs aus einer Gruppe, neunte oder zehnte Klasse, schätzt Huber, nahmen im Vorbeigehen einen Flyer mit. Da löste sich einer aus der Gruppe und kam noch einmal zurück, wollte von Leonie wissen, ob das „dieses LGBTQ-Ding“ sei. Als sie das bejahte, bat er sie um einen Flyer. „Dann hat er ihn vor meinen Augen zerrissen, auf den Boden geworfen und draufgespuckt.“
Christopher Street Day in Ebersberg:Zerrissen, auf den Boden geworfen und draufgespuckt
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Beim Verteilen von Flyern werden sie konfrontiert mit Hass: Vor dem ersten Ebersberger Christopher Street Day müssen die jungen Mitglieder des Organisationsteams mit heftigen Reaktionen zurechtkommen. Wie gehen sie damit um?
Von Johanna Feckl, Ebersberg
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