Etwas mehr als eine Woche ist es nun her, dass ein verheerender Brand großen Schaden am Museum Wald und Umwelt in Ebersberg angerichtet hat. Über die Weihnachtsfeiertage hatten alle Beteiligten Zeit, den ersten Schock zu verdauen. Nun beginnen langsam aber sicher die Überlegungen, wie das Gebäude und die teils kostbaren Exponate wieder instand gesetzt werden können. Eines steht jedoch bereits fest: Bis das Museum wieder komplett saniert ist, wird es noch einige Zeit dauern.
"So ein Brand ist natürlich fürchterlich. Aber jetzt müssen wir mit Verstand an die Sache rangehen", sagt Ebersbergs Bürgermeister Walter Brilmayer (CSU) am Freitag. Bei ihm im Büro sitzt auch Hannes Müller, neuer Leiter des Waldmuseums, der sich seinen Start sicherlich anders vorgestellt hat. Gemeinsam arbeiten Rathaus- und Museumschef daran, eine Strategie zu entwickeln, wie man nun weiter verfahren will. Kein ganz einfaches Unterfangen, denn wie Brilmayer sagt: "Das sind Aufgaben, die wir Gott sei Dank nicht so oft haben." Deshalb müsse man nun schauen, dass man Schritt für Schritt vorankomme.
Im Rathaus soll es in den kommenden Wochen Beratungen geben
Dabei soll es laut Brilmayer noch nicht um die künftige inhaltliche Ausrichtung des Museums gehen, sondern darum, wie das Gebäude auf der Ludwigshöhe wieder in Schuss gebracht werden kann. In einer hausinternen Runde, die in den kommenden Wochen im Rathaus tagen soll, will man zudem besprechen, welche Bereiche der Einrichtung sich vielleicht auch gleich weiternutzen lassen. Brilmayer denkt dabei etwa an den Ausstellungsraum im Keller, der vom Feuer weitgehend verschont geblieben ist.
Bis am Gebäude Hand angelegt werden kann, wird es aber wohl noch eine Weile dauern. Derzeit prüft die Versicherung, wie hoch der Schaden genau ist. Laut Museumsleiter Müller ist ein Chemiker im Einsatz, der die entstandene Belastung untersucht. Außerdem arbeitet seit Heiligabend ein Reinigungstrupp daran, das Gebäude soweit zu sichern, dass keine weiteren Beschädigungen entstehen können.
Der Förderkreis bietet seine Unterstützung bei der Neukonzeption an
Wenn die Versicherungsfragen geklärt sind und der Wiederaufbau beginnen kann, kommt auch der Förderkreis des Museums ins Spiel. "Wir versuchen der Stadt so gut es geht zu helfen", sagt dessen Vorsitzender Hans Vollhardt mit Blick auf die künftige Gestaltung der Einrichtung. Diese wollte man ohnehin zusammen mit Museumsleiter Müller einer Aktualisierung unterziehen, doch dann kam der Brand dazwischen. "Wir waren zwar noch ganz am Anfang eines Prozesses, stehen jetzt aber natürlich vor einer ganz anderen Situation", so der frühere Ebersberger Bürgermeister und Landrat. Wie also das Museum nach dem Wiederaufbau aussehen könnte, lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen.
Unterdessen gehen die Ermittlungen der Kriminalpolizei Erding zur Brandursache weiter. Noch gibt es dazu keine neuen Erkenntnisse, wie auch Bürgermeister Brilmayer bestätigt. Anfang dieser Woche war von den Beamten zu erfahren, dass man zwar keine konkreten Hinweise auf Brandstiftung gefunden habe, man dieses Szenario aber auch nicht gänzlich ausschließen könne. Ebenfalls unklar war zu diesem Zeitpunkt, wo das Feuer genau entstanden ist.
Dessen Folgen jedenfalls waren verheerend. Ersten Schätzungen zufolge beläuft sich der Schaden auf mindestens eine Million Euro. Glück im Unglück hatte man aber zumindest was die wertvollen Exponate angeht. Diese, darunter auch die Holzbibliothek von Candid Huber, wurden von den Flammen nicht beschädigt.