Süddeutsche Zeitung

Ebersberg:Borkenkäfer im Stadtwald

Der Borkenkäfer fühlt sich offenbar auch im Ebersberger Stadtwald äußerst wohl: Bereits zum dritten Mal in diesem Jahr mussten die Verantwortlichen befallene Bäume entfernen. Insgesamt wurden nach Angaben der Stadtverwaltung dabei knapp 120 Erntefestmeter entnommen. Dass die Forstfachleute erneut mit schwerem Gerät im Einsatz waren, das dürfte auch den Fußgängern aufgefallen sein, denn die befallenen Fichten müssen nicht nur gefällt, sondern die Stämme aus dem Bestand herausgezogen werden. "Aufgrund der andauernden feuchten Witterung entstanden Spuren, auch auf Waldpfaden und Wegen. Das ließ sich leider nicht ganz vermeiden", heißt es in einer Mitteilung der Stadtverwaltung. Dennoch versichern Martin Holzäpfel, der die Reviervertretung im Stadtwald bis Ende August innehatte, und sein Nachfolger Christian Pflanzl, der im kommenden Jahr das Revier betreut, sich schnell darum zu kümmern und die entsprechenden Pfade wieder gut begehbar zu machen. Die Stadt bittet wegen der momentanen Beeinträchtigung um Verständnis.

An den bearbeiteten Stellen wird der Wald für den einen oder anderen dennoch etwas ungewohnt aussehen, denn Äste und Reisig verbleiben am Waldboden. In deren Biomasse sind im Verhältnis zum reinen Holz, das überwiegend aus Kohlenstoffverbindungen besteht, am meisten Nährstoffe enthalten. Durch den natürlichen biologischen Abbau gelangen diese wieder in den Nährstoffkreislauf. Wo die "Käferfichten" standen, müsse nicht künstlich nachgepflanzt werden, betont Holzäpfel, denn es wachse bereits eine gut gemischte Verjüngung heran. Im Laufe der Jahre könne daraus ein stabiler Mischwald gestaltet werden. In der Folge zunehmend wärmerer Jahresdurchschnittstemperaturen und besonderer Witterungsverläufe wie im Jahr 2015/16 leiden manche Baumarten zunehmend unter Trockenstress, die Fichte zusätzlich auch unter massenhaftem Käferbefall durch den Buchdrucker. In vielen Waldbeständen der Region sind die Forstleute und Unternehmer darum gerade im Dauereinsatz, um eine weitere Ausbreitung möglichst einzudämmen.

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SZ vom 13.09.2016 / SZ
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